Eröffnung der Elbphilharmonie

Harmonie zweier Wahrzeichen: Macht die Elphi dem Michel Konkurrenz?

Zwei Wahrzeichen: Die Hamburger Elbphilharmonie und die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis (Michel)
Zwei Wahrzeichen: Die Hamburger Elbphilharmonie und die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis (Michel)© Stephan Wallocha, epd-Bild

11. Januar 2017 von Simone Viere

Mit der Eröffnung der Elbphilharmonie an diesem Mittwoch (11. Januar) hat Hamburg ein neues Wahrzeichen. Seit Monaten wird das spektakuläre Konzerthaus weltweit entsprechend beworben und präsentiert - und die internationale Presse zeigt sich beeindruckt. Schon jetzt werden Vergleiche mit der Oper im australischen Sidney gezogen - "Elphi Superstar". Doch was ist mit dem Hamburger Michel, der bislang als "das" Wahrzeichen der Elbmetropole galt und gilt?

"Es darf durchaus mehrere Wahrzeichen geben", sagte Senatssprecher Jörg Schmoll in Hamburg. Die Bezeichnung sei jedenfalls nicht geschützt. Regelungen gebe es hierzu nicht. In der öffentlichen Wahrnehmung würden mehrere Bauwerke um den Titel "Hamburger Wahrzeichen" konkurrieren. Wenn jetzt die Elbphilharmonie "auch von offizieller Seite" als das neue Wahrzeichen der Stadt bezeichnet werde, schließe dies andere nicht aus.

Stadt zukünftig mit mehreren Wahrzeichen

Ähnlich sieht man das in der Hamburgischen Bürgerschaft. Auf dem jüngsten Besuch von Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) in Hamburgs Partnerstadt Shanghai sei ein Modell der Elbphilharmonie im Gepäck gewesen und als neues Wahrzeichen der Stadt gebührend bestaunt worden, sagte Ulfert Kaphengst, Stabsstellenleiter in der Bürgerschaftskanzlei. "Ein Wahrzeichen muss sich als solches bewähren", fügte er hinzu. Es gebe weder Urkunden noch irgendwelche Protokolle, in denen die Wahrzeichen-Frage festgelegt sei.

Immer noch verschenke die Bürgerschaft Briefbeschwerer, die aus Teilen alter Michel-Fenster gefertigt wurden. Ihnen liegt ein Kärtchen bei, das auf den Michel als Wahrzeichen Hamburgs hinweist. "Dabei wird es bleiben", sagte Kaphengst. Er habe allerdings auch "keinerlei Zweifel", dass die Elbphilharmonie vor allem im Ausland als neues Wahrzeichen der Stadt akzeptiert und anerkannt werde.

Als "internationales Aushängeschild" wird die Elbphilharmonie vor allem von Hamburg Marketing betrachtet. Sie habe "sehr gute Chancen", künftig in einem Atemzug mit "Big Ben" in London, dem Eiffelturm in Paris oder dem Brandenburger Tor in Berlin genannt zu werden, sagte Guido Neumann, Bereichsleiter Media Relations von Hamburg Marketing.

Musik sei für Hamburg "das internationale Kulturthema". Hierbei und auch im Blick auf ihre Architektur sei die Elbphilharmonie "ein Ausrufezeichen", fügte Neumann hinzu. Sie könne sogar das Wahrzeichen für Norddeutschland werden oder gar "eines der Symbole für Deutschland" - wie der Kölner Dom oder Neuschwanstein.

Hauptpastor Alexander Röder: "Ich freue mich auf die Elbphilharmonie"

"Ich freue mich auf die Elbphilharmonie", sagte St. Michaelis-Hauptpastor Alexander Röder wiederholt. Um den Michel habe er dabei "keine Angst" - der werde für die Hamburger "immer das Wahrzeichen der Stadt bleiben". Sein Amtsvorgänger Helge Adolphsen sieht das auch so: "Der Michel ist Hamburg - in den Herzen der Menschen, die hier leben", sagte er.

Wie sehr beide Gebäude einander verbunden sind, zeigt auch ein Blick in die jüngere und ältere Stadtgeschichte. "Michel & Elbphilharmonie - zwei Hamburger Wahrzeichen, die zusammengehören", hieß es vor zehn Jahren auf einer stadtweiten Plakat-Aktion der Hamburger Sparkasse, die zugleich zu Spenden für beide Bauwerke aufrief. Damals, 2006, war für die Elbphilharmonie noch von einem Fertigstellungstermin 2009 die Rede. Ebenfalls 2009 sollte die über 25-jährige Sanierung von St. Michaelis zu Ende gehen.

Der Michel samt Turm feierte wirklich zum Reformationsfest 2009 eine glänzende Wiedereröffnung - die Baustellen-Zeit war zu Ende. Doch bis auch die letzten fehlenden Glocken im Turm hingen, dauerte es noch bis zum Sommer 2016. Bei der Elphi dagegen ließ sich der Termin 2009 bekanntlich nicht halten. Die Bau-Verzögerungen und immensen Kostensteigerungen avancierten zum Stadtschnack.

Doch auch dazu bietet der Michel interessante Vergleiche: Als die Kirche durch einen Blitztreffer im März 1750 völlig zerstört wurde, beschloss der Senat noch im selben Jahr einen kompletten Neubau. Anfangs kamen die Arbeiten zügig voran, doch schon 1753 ruhte die Baustelle für ganze drei Jahre. Anlass waren neben finanziellen Gründen heftige Auseinandersetzungen über die Konstruktion des Kirchen-Daches.

Erst 1756 wurde weitergebaut und im Dezember 1757 Richtfest für das Kirchenschiff gefeiert. Ganze fünf Jahre später, am 19. Oktober 1762, wurde die Hauptkirche St. Michaelis feierlich eingeweiht. Die Errichtung des Michel-Turmes dauerte weitere 24 Jahre und wurde erst 1786 beendet - das waren insgesamt 33 Jahre Bauzeit. Die Elbphilharmonie wurde - trotz des gefühlten Gegenteils - weitaus schneller fertig: Sie kam nach mehrjähriger Planungsphase von der Grundsteinlegung (2007) bis zur Fertigstellung und Teileröffnung im November 2016 auf eine Bauzeit von nur neun Jahren. 

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