Kirchen und Gewerkschaften feiern 1. Mai gemeinsam
26. April 2016
Weil der 1. Mai in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, feiern zahlreiche Gemeinden der evangelischen Nordkirche gemeinsam mit Gewerkschaftsvertretern. Bischöfin Kirsten Fehrs wird in der Friedenskirche in Hamburg-Eilbek predigen. "Mit dem Gottesdienst zum Tag der Arbeit möchten wir ein Signal setzen für eine soziale und gerechte Gesellschaft und zugleich an die christlichen Wurzeln dieser Werte erinnern", so Fehrs.
Unter dem Motto "Feiertag im Doppelpack" veranstaltet der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt am kommenden Sonntag Gottesdienste zum Thema "Tag der Arbeit". Gemeinsame Feiern sind unter anderem in Hamburg, Heide, Neumünster und Tutow (bei Demmin) geplant.
Bischöfin Kirsten Fehrs wird in der Friedenskirche in Hamburg-Eilbek (10 Uhr) über Grundbedürfnisse und Gerechtigkeit predigen. Im Anschluss nimmt sie am Demonstrationszug des DGB zur Kundgebung am Museum der Arbeit teil.
Fehrs: Aufmerksam bleiben für ungerechte Verhältnisse
Dass der 1. Mai auf einen Sonntag fällt, stärke "die Brücke zwischen kirchlichen und gewerkschaftlichen Anliegen". Dazu gehöre, aufmerksam zu bleiben für ungerechte Verhältnisse.
"Zeit für mehr Solidarität" in Neumünster
Der Altholsteiner Propst Stefan Block predigt in der Anscharkirche Neumünster (9 Uhr). Der Gottesdienst greift "Zeit für mehr Solidarität" auf, das Gewerkschaftsmotto am 1. Mai. Propst Block macht es zum Ausgangspunkt seiner Predigt, fragt nach "Frei-Zeit" und "Arbeits-Zeit". Gewerkschafter Hans-Jochen Tombarge lässt die Besucher an seinen Gedanken teilhaben, dass Arbeit haben für ihn Menschenrecht ist.
Kirche und Gewerkschaft: "Es geht uns beiden um die Menschen"
Für Pastorin Simone Bremer verbindet Kirche und Gewerkschaft mehr als was sie trennt. "Es geht uns beiden um die Menschen", erklärt Bremer. Zustimmung erntet sie bei Betriebsrat Tombarge. "Wir erleben beide die Individualisierung und die Vereinsamung in der Gesellschaft", stellt der aktive IG-Metaller fest. Dabei stünden Gewerkschaften wie Kirche für Solidarität und für den Einsatz für die Schwachen.
Die Hamburger Pröpstin Carolyn Decke predigt in der St. Johannis-Kirche Harburg (9.30 Uhr). "Eine zentrale Säule unseres Miteinanders ist die Solidarität als Achtgeben aufeinander", so Decke. Es könne uns als Gesellschaft daher nicht gleichgültig sein, dass viele Menschen ihre Arbeit durch zunehmende Hetze, Intensivierung und Entgrenzung als nicht mehr zufriedenstellend erlebten. "Wie könnte das Wirtschaften für alle wieder menschlicher werden? Wo gibt es in der Bibel Ermutigung dafür?", so die Pröpstin.
Weitere Termine
In Heide spricht Pastorin Luise Jarck-Albers in der Marktkirche St. Jürgen (10 Uhr).
In Tutow feiert Pastorin Franziska Wells einen Gottesdienst zum Thema Arbeit (9 Uhr).
In Hamburg-Harburg, Heide und Neumünster besteht die Möglichkeit, anschließend an Mai-Kundgebungen teilzunehmen.