Di 10.10.2017
Kiel. Vor einer „geistigen Verbrennung durch menschenverachtende Aussagen, Hass, Bloßstellung, Rassismus und andere Tabubrüche“ hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), in seiner Theaterpredigt heute (10. Oktober) im Schauspiel Kiel gewarnt. „Die gute alte Ordnung der Humanität, der Toleranz und des Respekts, droht, aufgekündigt zu werden an der Außengrenze der Europäischen Union und im eigenen Land“, sagte der Landesbischof während einer Vorstellung des Theaterstücks „Luther“ von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel. Zugleich mahnte er, Luther nicht als Helden auf einen Denkmalsockel zu stellen. Vielmehr sei der Reformator „ein Kind seiner Zeit, die geprägt war von der Angst vor dem Bösen.“ Das Stück, das als Kooperation des Schauspiels Kiel und amtsKULTUR, der Kulturreihe des Landeskirchenamtes der Nordkirche, zum 500-jährigen Reformationsjubiläum entstanden war, hatte am 7. und 8. Oktober erfolgreich Premiere.