Erinnerungen an den 9. November

30 Jahre Mauerfall: Gottesdienste, Trabbi-Rallye und Lichterprozession

Offene innerdeutsche Grenze zwischen Niedersachsen und dem Bezirk Erfurt, Thüringen, in den Morgenstunden des 10.11.1989 nach der am Abend zuvor verkündeten Grenzöffnung. DDR-Bürger reisen auf der Strasse von Worbis nach Duderstadt aus.
Offene innerdeutsche Grenze zwischen Niedersachsen und dem Bezirk Erfurt, Thüringen, in den Morgenstunden des 10.11.1989 nach der am Abend zuvor verkündeten Grenzöffnung. DDR-Bürger reisen auf der Strasse von Worbis nach Duderstadt aus.© epd-bild / Rolf Schulten

11. November 2019

Mit Volksfest, Trabbi-Rallye und Lichterprozession haben die Menschen im Norden am 9. November an die friedliche Revolution und den Fall der Mauer vor 30 Jahren erinnert. Bischöfe der evangelischen Nordkirche und des katholischen Erzbistums luden zu Gottesdiensten, und die Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), und Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), feierten mit den Bürgern in Dassow (Landkreis Nordwestmecklenburg), Lübeck-Schlutup und Ratzeburg.

"Wie einen wertvollen Schatz" sollten die Menschen ihre Erinnerung an den 9. November 1989 aufheben, so der Greifswalder Bischof Tilman Jeremias. Und wenn es im Land Streit gebe, Ohnmachtsgefühle oder Spannungen, dann sollten die Menschen diese Erinnerungen auspacken "und schauen, was sie aus dem 9. November 1989 lernen können für die Gegenwart", sagte er im gemeinsamen Gottesdienst mit seinem Schleswiger Amtskollegen Gothart Magaard in Schlutup.

Magaard: "Das Verbindende suchen und feiern"

Gemeinsam solle an diesem Tag das Verbindende gesucht und gefeiert werden, sagte Magaard. Am Übergang Schlutup hatte am 9. November 1989 um 21.53 Uhr der erste Trabbi die Grenze passiert.

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gehören heute zusammen - nicht als West und Ost, sondern als norddeutsche Nachbarn, sagte Günther in Lübeck-Schlutup, wo er gemeinsam mit Schwesig das Grenzmuseum und die Festmeile besuchte. Sie freue sich, dass der 9. November mit einem Volksfest gefeiert werde, sagte Schwesig, denn auch der 9. November 1989 sei ein Fest des Volkes gewesen. "Es waren die Menschen, die die Grenze letztendlich zu Fall gebracht haben."

Günther: "Lehren aus der Vergangenheit ziehen"

Der Regierungschef rief dazu auf, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen: "Wir müssen mehr Verständnis füreinander bekommen, für die Geschichte, für Leistungen und auch für Ängste der Menschen in Ost und West." Dieses Verständnis sei die Basis für die gemeinsame Zukunft in Deutschland. 

Erzbischof Stefan Heße sagte, er sei noch heute "ergriffen und begeistert" vom Mut der damaligen DDR-Bürger, mit dem sie einen ganzen Staat zu Fall gebracht haben. "Ohne diesen Mut stünde ich nicht hier, weil es ohne diesen Einsatz das Erzbistum Hamburg nicht geben würde."

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1© Stefan Döbler, Nordkirche

Gemeinsam feierte er am Abend einen ökumenischen Gottesdienst im Ratzeburger Dom mit der Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Kühnbaum-Schmidt: 9. November ein "ambivalenter Gedenktag" 

Als "ambivalenten Gedenktag" bezeichnete Kühnbaum-Schmidt den 9. November und rief die Pogrome vor 81 Jahren ins Gedächtnis. "Während heute die Grenzöffnung vor 30 Jahren gefeiert wird, müssen zugleich die Sicherheitsvorkehrungen vor Synagogen und jüdischen Einrichtungen verschärft werden." Angesichts dessen sei es ermutigend und notwendig, "dass viele Menschen in Ost und West zusammenstehen gegen Hass, Hetze und Rassismus, in Worten und Taten Solidarität und Verbundenheit zeigen mit denen, die angegriffen werden."

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