Abschied von der "Versöhnerin" Martina Severin-Kaiser
20. Juli 2016
Mit einem bewegenden Trauergottesdienst in der Hamburger City-Hauptkirche St. Petri haben heute (20. Juli) rund 1.000 Menschen Abschied von der am 8. Juli überraschend verstorbenen Hauptpastorin Martina Severin-Kaiser genommen. Die 57-Jährige war erst im Dezember 2015 Hauptpastorin von St. Petri geworden und hinterlässt ihren Mann und drei Kinder.
Neben den leitenden Hamburger Geistlichen der evangelischen Nordkirche nahmen auch zahlreiche Vertreter der anderen christlichen Kirchen an der Feier teil.
Würdigung einer klugen Theologin und Seelsorgerin mit menschlicher Wärme
Mit ihrem frühen Tod sei Martina Severin-Kaiser dem Leben "jäh entrissen" worden, sagte Ulrike Murmann, City-Pröpstin und Hauptpastorin an St. Katharinen. Sie sei eine kluge Theologin gewesen mit großem Engagement für die Ökumene und menschlicher Wärme für die Seelsorge. "Voll Tatendrang" habe sie ihr neues Amt als Hauptpastorin angetreten.
Auch die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs würdigte die Verstorbene. "Wir schauen nach vorn mit Sehnen und Hoffen", sagte Fehrs in ihrem Gebet. Martina Severin-Kaiser, so ihr St. Petri-Amtsbruder Reinhard Dircks, habe immer einen wachen und offenen Blick für das Ganze der Kirche gehabt. Trotz aller Sorge um die Finanzen der Gemeinde habe sie die Zuversicht ausgestrahlt, "dass es gut wird". Diese Hoffnung, die sie geweckt habe, werde bleiben.
Rabbinerin Marx: Eine "Freundin des Volkes Israel" verloren
Die Rabbinerin Dalia Marx aus Jerusalem betonte ihr Engagement für den christlich-jüdischen Dialog. Sie sei "eine Freundin des Volkes Israel" gewesen, sagte Marx. Gerade in der aktuellen Krisen-Zeit seien Menschen wichtig, die mit Ehrlichkeit und Liebe "die verwundete Gesellschaft versöhnen".