Zum 75. Jubiläum

Bahnhofsmission Rendsburg: "Wir verstehen uns als Sozialambulanz"

Ausnahmsweise stehen einmal nicht die Hilfesuchenden, sondern die Helferinnen und Helfer im Mittelpunkt: Das Team der Bahnhofsmission um den ehrenamtlichen Teamleiter Thomas Hohnecker (Zweiter von rechts) freut sich über die Dankesworte. Die Ehrenamtlichen ermöglichen es, dass die Bahnhofsmission seit 75 Jahren unbürokratisch Hilfe leisten kann.
Ausnahmsweise stehen einmal nicht die Hilfesuchenden, sondern die Helferinnen und Helfer im Mittelpunkt: Das Team der Bahnhofsmission um den ehrenamtlichen Teamleiter Thomas Hohnecker (Zweiter von rechts) freut sich über die Dankesworte. Die Ehrenamtlichen ermöglichen es, dass die Bahnhofsmission seit 75 Jahren unbürokratisch Hilfe leisten kann. © Diakonie Rendsburg-Eckernförde

14. September 2022 von Helge Buttkereit

Seit mehr als 75 Jahren ist die Bahnhofsmission am Rendsburger Bahnhof aktiv. Sie helfen mit praktischen Taten und einem offenen Ohr. Bei der Jubiläumsfeier wurde der Einsatz der Ehrenamtlichen mit Musik und Festreden gefeiert.

Wenn ein Zug einfährt, sind sie zur Stelle. Wenn jemand kommt und Hilfe braucht, vielleicht auch nur ein offenes Ohr, natürlich auch. Und wer Schwierigkeiten mit dem Fahrkartenautomaten hat, dem helfen die Ehrenamtlichen in den auffälligen blauen Westen der Bahnhofsmission auch.

Niemand wird abgewiesen

Seit über 75 Jahren sind sie auf dem Rendsburger Bahnhof aktiv und leisten praktische Hilfe für diejenigen, die sie brauchen. Mit ihrer Weste symbolisieren sie die Einladung von Gott, dass niemand abgewiesen wird, der zu ihm kommen will. So sagt es auch die Jahreslosung für dieses Jahr 2022.

„Die Bahnhofsmission ist ganz praktische, handfest tätige Verkündigung des Evangeliums“, sagte Propst Sönke Funck beim Jubiläum der Bahnhofsmission. Wegen Corona wurde das 75-jährige Jubiläum nun mit einem Jahr Verspätung gefeiert. „Da können wir noch ein Jahr mehr danken für die Arbeit der Rendsburger Bahnhofsmission“, so Sönke Funck.

Hilfe über Konfessionsgrenzen hinweg

Die ökumenische Bahnhofsmission wurde 1946 von der katholischen Caritas und der evangelischen Diakonie gegründet. Bis heute arbeitet die Rendsburger Bahnhofsmission ökumenisch in Trägerschaft des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde und der Caritas Schleswig-Holstein. Damit zeigt sie, so Propst Funck, das christliche Arbeit in und für die Gesellschaft über konfessionelle Grenzen hinweg möglich sei.

Neben dem Propst dankten der Bahnhofsmission mit weiteren Grußworten Pastorin Claudia Heynen von der Kirchengemeinde Rendsburg, Diana Marschke als Geschäftsführerin des Diakonischen Werks des Kirchenkreises, Benno Gierlich von der Caritas, Doris Kratz-Hinrichsen vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, Hans-Peter Robin vom Förderverein der Bahnhofsmission sowie Prof. Dr. Stephan Ott vom Kreis Rendsburg-Eckernförde. Musikalisch begleitet hat das Fest der Rendsburger Männerchor, der vier Lieder sang und die Gage spontan der Bahnhofsmission spendete.

Ein Schutzraum, der keine Gegenleistung verlangt

Ursprünglich hatten Bahnhofsmissionen das Ziel, Mädchen und Frauen einen Schutzraum zu bieten, die durch die Industrialisierung vom Land zur Arbeitssuche in die Städte kamen. Daran erinnerte Diakonin Sabine Willert in ihrer Andacht zum Jubiläum. Heute sei die Bahnhofsmission Hilfe für die, die auf der Durchreise sind und gleichzeitig aber auch ein Ort des Bleibens und Verweilens für die, die einen Schutzraum brauchen, so Willert.

„Es gibt nicht mehr viele Orte wie diese hier. Orte, wo man einfach sein kann. Bedingungslos. Angenommen. Wo jemand einem seine Zeit und ein offenes Ohr schenkt, wo man versorgt wird, ohne dafür bezahlen zu müssen, ohne Gegenleistung“, sagte sie. Zur Zielgruppe der Bahnhofsmission gehören allein reisende Kinder, Geflüchtete, Wohnungslose und ältere oder gehandicapte Menschen, die beim Umsteigen oder anderweitig Hilfe brauchen.

Weitervermittlung an Beratungsstellen

Zwischen 15 und 20 Menschen kommen täglich auf ein Gespräch oder einen Kaffee in die Bahnhofsmission, die Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr im Erdgeschoss des Bahnhofs ihre Türen geöffnet hat. „Wir verstehen uns als Sozialambulanz, die denjenigen hilft, die am Bahnhof stranden“, sagte Willert. Die Ehrenamtlichen um Teamleiter Thomas Hohnecker zeigen Menschen in prekären Verhältnissen eine Perspektive aufzeigen, vermitteln sie weiter an Beratungsstellen oder Jobcenter. „Wir drängen unsere Hilfe aber nicht auf. Jeder darf kommen, sich ein Butterbrot abholen und einfach sein“, sagt Willert.

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