Beratungsarbeit öffnet Weg zu gesellschaftlicher Teilhabe
28. August 2021
Seit 30 Jahren gibt es die integrierte, psychologische Beratung im Diakonischen Werk Mecklenburg-Vorpommern. Zum Festakt gratulierte auch Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die die Beratungsangebote als konkrete mitmenschliche Zuwendung hervorhob.
Im Mittelpunkt des Festakts standen die Beraterinnen und Berater: Sie diskutierten mit politischen und kirchlichen Entscheidungsträgern, konnten sich austauschen und Fragen stellen. Neben der Landesbischöfin der Nordkirche gehörten auch der stellvertretende Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetags Mecklenburg-Vorpommern, Thomas Deiters und der Staatssekretär des Ministeriums für Soziales, Integration und Gleichstellung, Nikolaus Voss, zu den geladenen Gästen.

Niemand wird allein gelassen
Alle drei erläuterten in ihren Vorträgen nicht nur, welche Bedeutung sie der integrierten psychologischen Beratung beimessen, sondern gingen auch mit konkreten Fragen auf die Beraterinnen und Berater zu. Darunter: "Was brachen Sie für Ihre Arbeit?" und "Was bewegt Sie, damit wir weiter auf Sie setzen können?" Daran schlossen sich kleine Gesprächsrunden mit regen Gedankenaustausch zwischen den Gästen an.
Zentrales Anliegen war den Rednerinnen und Rednern auch, den Mitarbeitenden der integrierten psychologischen Beratung "Danke" zu sagen für ihre Arbeit, ohne die unsere Gesellschaft eine andere, düstere wäre. Kristina Kühnbaum-Schmidt: "Beratung bedeutet, konkrete mitmenschliche Zuwendung erfahrbar werden zu lassen und Menschen spüren zu lassen, dass sie nicht allein, dass sie nicht egal sind. Das ist in elementarer Form auch ein wichtiges Zeichen für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklassen will."
Beratungsarbeit ist ein Segen
Sie sehe Beratungsarbeit als "Segen – für die, die Beratung brauchen und suchen wie für eine Gesellschaft, für deren Selbstverständnis Mitmenschlichkeit und soziales Miteinander unaufgebbar und nicht verhandelbar sind". Diese Tätigkeit erfordere zugleich professionelle Distanz und hohe persönlicher Empathie, so die Landesbischöfin.
Vor allem aber weise die Beratungsarbeit immer über sich selbst hinaus, hob Paul Philipps, Landespastor des Diakonischen Werks Mecklenburg-Vorpommern, hervor. "Sie eröffnet einen Weg zu einem Leben in gesellschaftlicher Teilhabe und stärkt den Zusammenhalt. Davon haben wir alle etwas. Auch das gilt es zu bedenken, wenn jetzt die Weichen für die Zukunft der Beratungsarbeit in unserem Land gestellt werden", wies er indirekt auf die schwieriger werdende finanzielle Lage von Beratungsangeboten durch eine neue Gesetzesregelung in MV hin.