Verabschiedung von Thomas Nolte

Birgit Lunde ist neue Diakoniepastorin in Schleswig-Flensburg

Thomas Nolte war 15 Jahre lang an der Spitze des Diakonischen Werkes Schleswig-Flensburg. Jetzt übernimmt Pastorin Birgit Lunde die Leitung.
Thomas Nolte war 15 Jahre lang an der Spitze des Diakonischen Werkes Schleswig-Flensburg. Jetzt übernimmt Pastorin Birgit Lunde die Leitung. © Kirchenkreis Schleswig-Flensburg

01. September 2022 von Anja Ahrens

Lange Jahre hat Thomas Nolte als Diakoniepastor dafür gesorgt, dass Menschen in Notlagen im Kreis Schleswig-Flensburg Hilfsangebote bekommen. Im Ruhestand will er die Amtsstube gegen das Wohnmobil tauschen. An seine Stelle tritt ab 1. September Pastorin Birgit Lunde.

Fünfzehn Jahre lang hat sich Thomas Nolte als Diakoniepastor dafür eingesetzt, dass Menschen mit Schwierigkeiten in Flensburg und dem Kreis Schleswig-Flensburg beraten und begleitet werden. Am 31. August ist er in der Flensburger St. Nikolai-Kirche in den Ruhestand verabschiedet worden. Ab September übernimmt Pastorin Birgit Lunde diese Aufgabe.

Lunde möchte politisch mitgestalten

Der Abschied aus ihrer Gemeinde fiel ihr nicht ganz leicht. Zugleich habe der Monat August, in dem sie bereits im Diakonischen Werk hospitieren konnte, gezeigt, dass die Entscheidung zum Wechsel richtig und gut war. Sie sagt: „Ich kenne fast alle Arbeitsfelder und Themen aus dem Gemeindealltag, jetzt möchte ich sie inhaltlich und politisch mitgestalten.“

Es gehe immer darum, bestmöglich den Menschen zu dienen, die das Diakonische Werk brauchen“, sagt Birgit Lunde. „Und um das zu erreichen, braucht es ein gutes und motiviertes Team, das zusammenhält und gute Arbeitsbedingungen hat.“

Ziel: Obdachlosigkeit angehen 

Der Mensch stehe also im Mittelpunkt, so Pastorin Lunde. Und das gelte für die Klientinnen und Klienten wie auch für die Mitarbeitenden. Deshalb wird sich ihr Blick in den nächsten Monaten sowohl nach außen als auch nach innen richten: Digitalisierungsprozesse, Kommunikation untereinander und nach außen sowie Klimaschutz und Gebäudemanagement sind für sie wichtige Schlagworte.

Dass Thomas Nolte ihr zum Start ein besonders visionäres Projekt übergibt, freut sie sehr: Gemeinsam mit der Stadt Schleswig und der Diakonie Schleswig-Holstein als Träger wird sie die 18 Wohneinheiten weiterentwickeln, die in Schleswig für Obdachlose entstehen. Sie sagt: „Ich bin davon überzeugt, dass Menschen zuallererst ein Dach über dem Kopf brauchen, bevor sie ihre anderen Lebens-Baustellen angehen können.“

Nolte hinterlässt gut vernetztes Haus 

Sie berichtet, dass insbesondere Finnland für dieses „Housing first“ Konzept und dessen Erfolg bekannt sei. Birgit Lunde sagt: „Thomas, vielen Dank, dass Du es gemeinsam mit Projektpartnern für Schleswig auf den Weg gebracht hast. Ich freue mich darauf. Und auch auf alle anderen Projekte und Arbeitsbereiche. Und besonders freue ich mich auf alle Menschen, denen ich begegnen werde. Dir Gottes Segen für deinen Ruhestand.“

Thomas Nolte habe in seiner langjährigen Arbeit ein gut bestelltes Haus hinterlassen, sagte sie. Eines seiner Hauptziele sei die Vernetzung der verschiedenen Arbeitsbereiche gewesen. Ein gutes Beispiel dafür ist der erfolgreiche Bürgerfond, der unbürokratisch hilft. Nolte hat ihn gemeinsam mit dem ehemaligen Leiter des Fachbereichs Jugend, Gesundheit und Soziales der Stadt Flensburg, Horst Bendixen, gegründet. Pro Jahr erhalten ca. 250 Antragstellerinnen und Antragsteller insgesamt etwa 50.000 Euro in Notlagen, die gesetzlich nicht gesichert sind. Das Geld spenden Bürgerinnen und Bürger der Stadt und aus dem Umland.

Büro gegen Wohnmobil getauscht

Im Ruhestand möchte Thomas Nolte für ein halbes Jahr gemeinsam mit seiner Frau Ute im Wohnmobil durch Europa reisen. Birgit Lunde wird derweil ihr neues Büro beziehen: Sie wechselt von der Kirchengemeinde St. Petri in das Büro des Diakonisches Werkes im Flensburger Johannishof. 

Hintergrund

Zum Team gehören ca. 120 hauptamtliche Mitarbeitende und 50 Ehrenamtliche. An vier Standorten in Flensburg, Schleswig, Schuby und Süderbrarup sorgen sie für ein breites Angebot. Dazu gehören zum Beispiel die Wohnungslosen- und die Straffälligenhilfe, die Schuldner- und die Migrationsberatung, die heilpädagogischen Frühförderung von Kindern mit Beeinträchtigungen und die Erziehungs-, Familien- und Lebensberatung.

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