Integration

Bischof Magaard: Getaufte Flüchtlinge bereichern Gemeinden

Taufe eines Asylbewerbers aus der Zentralafrikanischen Republik in Mainz
Taufe eines Asylbewerbers aus der Zentralafrikanischen Republik in Mainz © Andrea Enderlein,epd

16. Juni 2016 von Simone Viere

Getaufte Flüchtlinge bereichern nach Ansicht von Bischof Gothart Magaard die Kirchengemeinden in der Nordkirche. "Allerdings werfen Taufen von Geflüchteten auch Fragen nach unserer eigenen Integrationsfähigkeit auf", so der Theologe. Andere Formen und Gewohnheiten würden mit Flüchtlingen beispielsweise aus dem Iran oder Afghanistan in das Gemeindeleben einziehen.

Dieser Weg sei auch mit Konflikten verbunden. Die Kirche sei aber immer auf dem Weg der Veränderung, schreibt Magaard in der <link http: www.evangelische-zeitung.de link-extern>"Evangelischen Zeitung" (Ausgabe 19. Juni). 

Magaard verweist auf Grundsätze der Kirche im Umgang mit Flüchtlingen. Es stünden immer die in Not geratenen Menschen im Vordergrund - unabhängig von ihrer Konfession, Religion, Nationalität oder Herkunft. "Ganz so, wie Jesus Christus es uns aufgetragen hat", so der Theologe.

Im Vordergrund steht der in Not geratene Mensch

Die Pastoren begleiteten die Menschen und ihr Taufbegehren "sensibel und verantwortungsvoll". Der Weg zur Taufe führe über Gespräche oder einen Taufkurs. Zentrale Bibeltexte, Glaubensinhalte und Ausdrucksformen müssten kennengelernt werden.

Taufe verhindert nicht automatisch eine Abschiebung 

Der Bischof verweist darauf, dass die Taufe nicht automatisch eine Abschiebung verhindert. Auch dies werde in den Gemeinden mit den geflüchteten Menschen besprochen.

Die Nordkirche hat in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern über zwei Millionen Mitglieder in über 1.000 Kirchengemeinden. Rund 1.700 Pastorinnen und Pastoren sind im aktiven Dienst.

 

HINTERGRUND TAUFE

Die Taufe ist das zentrale Ritual des Christentums. Mit ihr ist die Aufnahme in die Kirche verbunden. Das Wasser steht als Sinnbild für die Reinigung und Erneuerung des Lebens durch Jesus Christus. Vollzogen wird die Taufe, indem der Pastor oder die Pastorin den Kopf des Täuflings mit Wasser übergießt. Dabei wird die Formel "Ich taufe dich auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" gesprochen.

Zum Anfang der Seite