Tag der Migranten

Bischof Magaard in Sorge wegen Pegida-Demonstrationen

Pegida-Demonstration am vergangenen Montag in Dresden – Bischof Magaard ist besorgt
Pegida-Demonstration am vergangenen Montag in Dresden – Bischof Magaard ist besorgt© epd-Bild

18. Dezember 2014 von Timo Teggatz

Rendsburg. Wächst Ausländerfindlichkeit vom rechten Rand in die Mitte? Diese Gefahr sieht Bischof Magaard angesichts der Pegida-Demonstrationen. Zugleich lobt er das Engagement der Kirchengemeinden für Flüchtlinge.

Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat sich besorgt über den erheblichen Zulauf zu den Pegida-Demonstrationen geäußert. "Ich sehe die Gefahr, dass die Ausländerfeindlichkeit vom äußeren Rand der Gesellschaft weiter in die Mitte rückt", sagte der evangelische Theologe in Rendsburg. Zugleich würdigten Magaard und der Leiter des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein, Landespastor Heiko Naß, das große Engagement vieler Bürger und Kirchengemeinden für die Flüchtlinge im nördlichsten Bundesland.

Magaard und Naß besuchten die Migrationsberatung des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde. Anlass: Am 18. Dezember 2000 wurde von der UNO der Internationale Tag der Migranten ausgerufen.

Neue Beratersteller bei der Diakonie geplant

In der Flüchtlingsarbeit würden Politiker auf Landes-, Kreis- und Kommunalebene mit Kirche und Diakonie gut zusammenarbeiten, berichtete Naß. Der Eckernförder Propst Sönke Funck verwies auf zunehmende Unterstützerkreise oder Runde Tische, die im Kreis Rendsburg-Eckernförde oft unter Beteiligung von Kirchengemeinden entstanden sind. Vor allem Ehrenamtliche beteiligten sich an der Gestaltung einer Willkommenskultur. Konkret geholfen werde den Flüchtlingen und Asylbewerbern etwa bei der Ämterbegleitung und beim Sprachunterricht.

Nach den Worten von Funck werde zunehmend deutlich, dass die Unterstützerinitiativen ihrerseits fachliche Begleitung brauchen. Dazu soll in 2015 voraussichtlich eine halbe Beraterstelle bei der Diakonie geschaffen werden.

Naß verwies auf die Situation insbesondere von minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Sie werden vom Amt für soziale Dienste in Obhut genommen. Im Jahr 2013 habe es in Schleswig-Holstein 380 Inobhutnahmen gegeben und die Zahlen stiegen stetig, so der Landespastor. Die Diakonie betreue in Neumünster derzeit 78 junge Flüchtlinge. "Eine neue Einrichtung mit 13 Plätzen war innerhalb von zwei Wochen belegt", berichtete Naß.

Flüchtlingsarbeit – Top-Thema der Nordkirche

Der Diakonie-Chef forderte an dieser Stelle mehr Engagement der Landespolitik. "Unsere diakonischen Fachkräfte wollen gerne mehr an qualifizierter Arbeit leisten, aber sie können es gegenwärtig nicht." Es müssten dringend neue Wohneinrichtungen geschaffen werden. Eine Umverteilung der Jugendlichen wie sonst im Asylverfahren üblich lehnt die Diakonie ab. Dabei bestehe die Gefahr, dass die notwendigen Standards der Betreuung abgesenkt werden.

"Flüchtlingsarbeit steht auf meiner Agenda ganz oben - wie in der gesamten Nordkirche", sagte Bischof Magaard. Viele Menschen, die heute in Schleswig-Holstein lebten, seien vor Jahrzehnten ebenfalls als Flüchtlinge gekommen. Magaard: "Vielleicht ist das ein Grund für den großen Konsens, den wir hier im Land in der Flüchtlingsfrage haben."

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Berno Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Versöhnungskirchengemeinde Schwerin-Lankow

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite