17. bundesweites Treffen ökumenischer Friedensgruppen

Christian Führer fordert "Wirtschaftsform des Teilens"

Der ehemalige Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer.
Der ehemalige Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer.© epd-bild / Steffen Schellhorn

03. September 2012 von Simone Viere

Kiel. Der ehemalige Leipziger Nikolaikirchenpfarrer Christian Führer (69) hat die Christen in Deutschland dazu aufgerufen, sich aktiv für die Abschaffung des kapitalistischen Wirtschaftssystems einzusetzen. Der globale Kapitalismus sei nicht zukunftsfähig, zerstöre die Umwelt und die Menschen. Es müsse eine Wirtschaftsform des Teilens entwickelt werden, sagte Führer in seiner Predigt am Sonntag in der Kieler Ansgarkirche.

Mit dem Gottesdienst wurde das 17. bundesweite Vernetzungstreffen von ökumenischen Friedensgruppen beendet. Zentrales Thema des dreitägigen Treffens war "Frieden in Zeiten des Klimawandels?". Führer war Geistlicher an der Leipziger Nikolaikirche. Hier trafen und organisierten sich DDR-Regimegegner. Mit dem Ruf "Wir sind das Volk" zogen 1989 zehntausende Leipziger auf die Straßen und trugen zum Ende des Regimes bei.

Zentrales Thema: Frieden in Zeiten des Klimawandels

Führer wandte sich entschieden gegen die These, dass es zum kapitalistischen und marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystem keine Alternative gibt. Diese These sei "fantasielos" und vergleichbar mit der These eines Steinzeitmenschen, dass es zum Faustkeil keine Alternative gibt. Der Kapitalismus sei nicht in der Lage, ein weltweit gerechtes Wirtschaftssystem ohne Ausbeutung von Menschen und Ressourcen, sagte der evangelische Theologe.

Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif rief die Bürger dazu auf, mit deutlich erhöhtem Druck auf Politiker für mehr Klimaschutz und die Energiewende zu sorgen. So sei die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid in Schleswig-Holstein bislang durch den Widerstand der Bürger verhindert worden. Schon die vorherige CDU-FDP-Landesregierung mit Ex-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen habe gewusst, dass dies nicht durchzusetzen war, sagte Latif.

Klimaforscher Motif ruft Bürger zu mehr Engagement auf

Die Energiewende mit dem Ausstieg aus Kern- und Kohlekraft sowie deutlich weniger CO2-Ausstoß müsse viel schneller realisiert werden als bislang geplant. Dafür müssten letztendlich die Bürger sorgen, da sich Politik und Wirtschaft sonst kaum bewegen würden, sagte Latif. Auf der Erde gebe es "saubere Energie ohne Ende". Es sei schlicht eine Lüge, dass erneuerbare Energien zu teuer und kaum bezahlbar seien. Nach den Worten von Latif könnte Spanien seinen nationalen Energiebedarf fast ausschließlich mit Sonnenenergie decken. Derzeit gebe das Land rund 50 Milliarden Euro jährlich für den Ölimport aus. Latif: "Das kann so nicht weitergehen."

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