Konfirmationsmuseum in Hamburg

Der Hüter der Erinnerungsschätze

Der Hüter der zahlreichen Schätze aus der Geschichte der Konfirmation: Pastor Christian Matthes in der Hamburger Lutherkirche Bahrenfeld.
Der Hüter der zahlreichen Schätze aus der Geschichte der Konfirmation: Pastor Christian Matthes in der Hamburger Lutherkirche Bahrenfeld. © Kristina Larek

02. Mai 2017 von Lena Modrow

1.500 Konfirmationsurkunden, 2.000 Gratulationskarten aus aller Welt und mehr als 100 Geschenke - das alles hat der Hamburger Pastor Christian Matthes bis heute gesammelt - und damit schon 2001 ein Konfimationsmuseum gegründet, das heute in der Bahrenfelder Lutherkirche zu Hause ist. "Mir ist besonders daran gelegen, was diese Dinge an Erinnerungen und Nachdenken über die früher erlebte oder bevorstehende Konfirmation auslösen", sagt Matthes.

Eine kleine, weißgemusterte Kunststoff-Tasche mit Druckknopf und mehreren Fächern liegt in einer Vitrine. Es ist eine Strumpftasche. Früher haben Frauen darin ihre teuren Nylonstrümpfe aufbewahrt, falls sie bei einer Laufmasche Ersatz brauchten. "Ich habe die Tasche von einer Dame, die sie zu ihrer Konfirmation bekommen hat", erzählt Christian Matthes (81).  Und das ist nur eines von vielen Stücken: Rund 1.500 Konfirmationsurkunden, 2.000 Gratulationskarten aus aller Welt und mehr als 100 Geschenke hat der Hamburger Pastor bis heute gesammelt. In der Bahrenfelder Lutherkirche hat er damit ein kleines Konfirmationsmuseum eingerichtet. 

Erinnerungsstücke vom Flohmarkt

Die Idee zu dem Museum, das seit 2001 besteht, kam ihm eher zufällig. Das erste Stück seiner Sammlung war die Konfirmationsurkunde seines Großvaters. Christian Matthes hat sie in den Achtziger Jahren im Nachlass seiner Großmutter gefunden. "Die Urkunde von 1891 war sehr viel schöner als die Urkunden, die ich bisher kannte." Fortan hat er sich auf Flohmärkten nach Erinnerungsstücken an die Konfirmation umgesehen.

Ältestes Stück von 1831

Inzwischen kauft er seine Exponate auch im Internet oder bekommt sie von Freunden und Verwandten. Einige Besucher haben auch schon eigene Erinnerungsstücke mitgebracht. "Manchmal übergeben sie es mir, damit es nach ihrem Tod nicht verloren geht." In vier Vitrinen, einigen Regalen und Bilderrahmen befinden sich die gesammelten Schätze. Das älteste Stück ist eine Konfirmationsurkunde von 1831 und stammt aus dem Warthegau, einer ehemals deutschen Region im heutigen Polen. Entdeckt hat er sie in Wedel auf einem Flohmarkt. "Ganz zufällig - der Verkäufer wusste nichts damit anzufangen und hat sie mir fast geschenkt", sagt der Pastor

Von Hamburg in die Welt

Tatsächlich hat Christian Matthes inzwischen Urkunden aus fast allen Ländern der Welt, in denen es evangelische Kirchen gibt: Südafrika, Russland, USA, Schweden und Italien. Viele dieser alten Urkunden sind in Hamburg gedruckt: Kleine Gemeinden konnten sich meist keine eigene Urkunde leisten und haben sie bei der Agentur des "Rauhen Hauses" in Hamburg in Auftrag gegeben. Dort wurde dann der gewünschte Text entsprechend übersetzt. Eine solche Karte wurde etwa für eine Gemeinde im Baltikum gedruckt. "So sind dann in allen möglichen Sprachen die selben Urkunden von der Agentur des Rauhen Hauses aufgetaucht."

Biergläser und Uhren

Während sich die Jugendlichen heute zur Konfirmation meist Geld wünschen, gab es früher Zeichen des Erwachsenwerdens. Ein beliebtes Geschenk für Jungen war die Uhr. "Damit bekam man die Verantwortung, selbst auf die Zeit zu achten", sagt Christian Matthes. Oft gab es dazu auch das erste Rasierzeug. Mädchen haben häufig etwas für die Aussteuer bekommen, also Geschirr, Besteck oder Bettwäsche. Zwei weitere Stücke belegen, dass die Konfirmation damals das Erwachsensein eingeläutet hat: ein Bierglas und ein Weinglas mit der Aufschrift: "Alles Gute zur Konfirmation".

Zum Nachdenken über die Konfirmation anregen

"Mit der Ausstellung möchte ich immer Gespräche mit den Gruppen verbinden, da mir besonders an dem gelegen ist, was diese Dinge an Erinnerungen und Nachdenken über die früher erlebte oder bevorstehende Konfirmation auslösen", schreibt Matthes auf der Museums-Webseite. Dafür hat er mit dem Pädagogisch-Theologischen Institut ein Programm ausgearbeitet, mit dem Konfirmanden die Geschichte der Konfirmation und deren Feierkultur kennen lernen und ihre eigene in diesem Kontext besser verstehen können. Führungen durch die Ausstellung gibt es <link http: www.konfirmations-museum.de kontakt-anfahrt link-extern>auf Anfrage.

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