Radpilgern in Norddeutschland

Der neue Mönchsweg zwischen Elbe und Weser wird Pfingsten eröffnet

Das Melkhus gehört zu den vielen Attraktionen auf der neuen Route des Radpilgerweges, der jetzt auf 190 Kilometern auch durch den Elbe-Weser-Raum führt
Das Melkhus gehört zu den vielen Attraktionen auf der neuen Route des Radpilgerweges, der jetzt auf 190 Kilometern auch durch den Elbe-Weser-Raum führt© Dieter Sell / epd-bild

22. Mai 2014 von Doreen Gliemann

Deutschlands erster spiritueller Radfernweg bekommt Zuwachs: Zwischen Wischhafen und Bremen führt der „Mönchsweg” nun in eine Region voller verborgener Natur- und Kulturschätze. Eine mehrtägige Tour, die Leib und Seele verwöhnt.

Info

Sternfahrt und Feier

zur Eröffnung der neuen Mönchsweg-Etappe im Elbe-Weser-Raum am Pfingstmontag, 9. Juni, 12-19 Uhr im Klosterpark Harsefeld. Infotelefon: 04351 735-273.

Buchhinweis

bikeline-Radatlas Mönchsweg, Radwandern durch Niedersachsen und Schleswig-Holstein von Bremen nach Fehmarn, Verlag Esterbauer Berlin, Juni 2014, 140 Seiten, 13,90 Euro.

<link http: www.moenchsweg.de _blank link-extern>www.moenchsweg.de und <link http: www.munkevejen.dk _blank link-extern>www.munkevejen.dk

 

Der Wind schüttelt die Gäste im Turm der historischen Cosmae-Kirche über den Dächern der Stader Altstadt mächtig durch. Vor ihren Augen ein weiter Blick über Dörfer und Obstbäume bis zum Hamburger Hafen. Die abenteuerliche Turmbesteigung gehört zu den Höhepunkten auf dem Mönchsweg. Er bringt Radler auf einer alten Pilgerstrecke über 190 Kilometer von der Elbe in Wischhafen bis zur Weser in Bremen. Am Pfingstmontag (9. Juni) wird er in Harsefeld (Kreis Stade) offiziell eröffnet.

In Schleswig-Holstein ist der Mönchsweg zwischen Fehmarn und Glückstadt (Elbe) schon seit 2007 Anziehungspunkt für jährlich Tausende Radtouristen. Seit drei Jahren führt er in Dänemark von Rødbyhavn weiter bis Roskilde. Mit dem niedersächsischen Teil erschließt er nun auf einer Gesamtlänge von 980 Kilometern steigungsarm nicht nur die Landschaft, sondern auch einen wichtigen Teil der kirchlichen Geschichte an Nord- und Ostsee. "Die Route folgt den Spuren der Missionare, die das Christentum in den Norden brachten", erläutert die Stader Pastorin Sonja Domröse, die mit vielen Partnern aus Kirchen, Kommunen und Touristik den niedersächsischen Teil geplant hat.

Endpunkt ist Bremen mit seinem mächtigen St.-Petri-Dom, dem mittelalterlichen Rom des Nordens. Papst Gregor IV. hatte dort um 832 Ansgar, den Apostel des Nordens, zum Missionserzbischof für die transelbischen Gebiete und Skandinavien bestellt. „Damit wuchs der Domkirche eine historische Aufgabe von europäischem Rang zu, denn die Ausbreitung des Christentums war für Europa konstitutiv”, erläutert der Bremer Historiker Ulrich Weidinger.

Ort des Glücks und der Entschleunigung

Entlang des ersten spirituellen Radfernweges Deutschlands klären allein im Elbe-Weser-Raum Schautafeln an 24 Orten über Sehenswürdigkeiten, historische Hintergründe und Route auf. Das Logo auf der Strecke zeigt die Silhouette einer Kirche in einer geöffneten Pforte. Andere programmieren das Fahrrad-Navi einfach mit den kostenlosen GPS-Daten. Für den niedersächsischen Weg seien rund 200.000 Euro investiert worden, bilanziert Koordinatorin May-Britt Müller vom Stadtmarketing in Harsefeld. Beteiligt daran sind neben der EU die Metropolregion Hamburg und viele Kommunen.

„Radpilgern auf dem Mönchsweg erschließt verborgene Kulturschätze”, schwärmt Pastorin Domröse und fügt hinzu: „Ein Genuss für Leib und Seele.” Karl Heinz Brinkmann, Fährmann in Osten, wirbt für „einen Ort des Glücks und der Entschleunigung”.

Barockkirchen, Bauernmalereien, historische Orgeln und das Christkinddorf Himmelpforten

Herausgekommen ist eine Route, die nicht nur mehr als 30 Kirchen verbindet, unter ihnen Kleinode wie die leuchtend weiße Barockkirche St. Petri an der Oste. Gleich nebenan können Radler mit einer Fähre über die Oste schweben, wenige Kilometer entfernt Bauernmalereien, historische Orgeln oder das Christkinddorf Himmelpforten bestaunen.

Die Hansestadt Stade besticht heute mit einer liebenswerten Fachwerk-Altstadt, zu der eben auch der gelegentlich sturmumtoste Blick von der Cosmae-Kirche gehört. Von dort geht es durch Europas größtes geschlossenes Obstanbaugebiet, dem "Alten Land". Einzigartig sind Abschnitte wie das EU-Naturschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen, in denen Bekassine, Wachtelkönig, Eisvogel und Fischotter zu Hause sind.

Weiter geht es Richtung Nartum, dem Wohnsitz des verstorbenen und vielfach ausgezeichneten Schriftstellers Walter Kempowski (Tadellöser & Wolff).

„Der Mönchsweg verbindet Kultur- und Naturerlebnisse”, fasst Sonja Domröse die Stärken der Tour zusammen und ermutigt dazu, sich schon bald aufs Rad zu schwingen.

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