Ein Hirte zu Besuch beim Schäfer
20. Dezember 2018
Die Aufgaben eines Bischofs werden gern mit denen eines guten Hirten verglichen, der sich um seine Schafe kümmert. Aber wie arbeitet eigentlich ein echter Schäfer?
Dieser Frage ging Bischof Gothart Magaard bei seinem vorweihnachtlichen Besuch von Menschen, die auch an den Feiertagen arbeiten müssen, auf den Grund. In diesem Jahr traf der Geistliche auf Schäfer Stefan Johannsen aus Klein Nordende.
Die 700 Schafe, die auf den Grasflächen und Deichen rund um die 3.200-Einwohner-Gemeinde weiden, kümmern sich nicht um Feiertage oder ungünstige Wetterlagen und brauchen tägliche Betreuung.
Vom guten Schäfer
"Die Schafe auf den Deichen und Weiden der Westküste gehören zu Schleswig-Holstein wie Möwen und Wolken", resümierte Magaard im Anschluss an seinen Besuch. "Selten genug wird wahrgenommen, wieviel Mühe, Zeit und Energie die Schäferinnen und Schäfer für ihre Tiere einsetzen." Augenzwinkernd erinnert Bischof Magaard auch an die Rolle des Geistlichen, der sich als guter Hirte für seine Schafe einsetzt.
Der Schäfer fasziniert
Weder die feuchte Witterung noch die kühlen Temperaturen und die aufgeweichte Böden hielten die Besucher davon ab, Schäfer Johannsen bis auf die Weide zu folgen. Dort wurde deutlich, wie stark sich Johannsen trotz hoher körperlicher Belastung und langer Arbeitstage mit seinen Tieren verbunden fühlt.
Fragen nach dem Naturschutz, nach der Wolfsproblematik und der Wirtschaftlichkeit seiner Arbeit kamen ebenfalls zum Tragen.
Im Anschluss an die Begegnung draußen lud Stefan Johannsen noch zu einem gemütlichen Gespräch in seine Küche ein. Bischof Magaard bedankte sich stellvertretend für die Arbeit aller Schäfer und übergab eine Präsenttasche mit Kaffee, Tee, Schokolade und Keksen. Alles Mittel, die dem guten Schäfer bei seiner Arbeit die notwendige Energie spenden sollen.
