UN-Weltfriedenstag

Fehrs: „Gott will Frieden, nicht den Ausnahmezustand“

 „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein – das ist unser fester Glaube und zugleich ein klarer Auftrag“, betont Bischöfin Kirsten Fehrs zum UN-Weltfriedenstag.
„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein – das ist unser fester Glaube und zugleich ein klarer Auftrag“, betont Bischöfin Kirsten Fehrs zum UN-Weltfriedenstag. © WindyNight, AdobeStock

19. September 2025

Zum UN-Weltfriedenstag warnt die EKD-Ratsvorsitzende und Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs vor den Gefahren der hybriden Kriegsführung. So würden Cyberangriffe und Desinformation unsere Demokratien bedrohen, heißt es in ihrer Vorschau auf eine Friedensdenkschrift, die die EKD in Kürze herausbringen will.

Jedes Jahr am 21. September erinnern die Vereinten Nationen daran, dass weltweit viele Menschen unter Krieg zu leiden haben. Anlässlich dieses Tages mahnt auch EKD-Ratsvorsitzende Fehrs zum Frieden. „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein – das ist unser fester Glaube und zugleich ein klarer Auftrag“, betont die Bischöfin. 

Verletzliche Demokratien

In der Vorausschau auf die im November erscheinende Friedensdenkschrift „Die Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick“ warnt die EKD vor den Gefahren hybrider Kriegsführung. „Hybride Kriegsführung verwischt bewusst die Grenzen zwischen Krieg und Frieden. Sie zielt auf das, was Demokratien im Kern ausmacht: Vertrauen, Debatte und die Stärke des Rechtsstaats“, erklärt Fehrs.

Die Denkschrift thematisiert hybride Kriegsführung als vielschichtige Bedrohung, die Politik, Wirtschaft, Kultur und Militär miteinander verknüpft und dabei gezielt Schwachstellen pluraler Gesellschaften ausnutzt – von Cyberangriffen über Desinformation bis zur Unterwanderung öffentlicher Diskurse. Besonders verletzlich seien Demokratien, weil sie auf offene Aushandlungsprozesse und informierte Bürgerinnen und Bürger angewiesen sind.

Kirche als Hoffnungsgeberin

Fehrs unterstreicht zum Weltfriedenstag auch die Verantwortung der Kirchen: „Wir dürfen uns nicht an einen dauerhaften Modus der Angst gewöhnen, in dem Ausnahmezustände zur Normalität werden. Die Kirche ist berufen, Hoffnung zu geben, Resilienz zu stärken und Menschen zu ermutigen, sich für Frieden und Freiheit einzusetzen. Denn Gott will Frieden, nicht den Ausnahmezustand.“

Gemeinsam gegen Polarisierung und Desinformation

Die EKD fordert eine europäische Gesamtstrategie gegen hybride Bedrohungen und ruft zugleich die Zivilgesellschaft dazu auf, sich gemeinsam gegen Polarisierung und Desinformation zu stellen. Bildung, kritisches Denken und eine offene Gesprächskultur seien unverzichtbar, um Frieden zu sichern.

Aktualisierte EKD-Friedensdenkschrift

Die Friedensdenkschrift „Die Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick“ wird im November 2025 veröffentlicht. Sie knüpft an die 2007 erschienene EKD-Friedensdenkschrift „Für gerechten Frieden sorgen“ an und stellt aktuelle friedensethische Fragen in den Mittelpunkt – von klassischen Kriegen bis zu neuen Bedrohungen wie Cyberattacken und hybrider Kriegsführung.

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