Gemeinsam für Klimagerechtigkeit: Kirchen fordern mehr Mut beim Klimaschutz
19. September 2025
Für den 20. September rufen "Fridays for Future" zu einem neuen weltweiten Klima-Aktionstag auf. Die Evangelische Kirche in Deutschland und das ökumenische Bündnis "Churches for Future" unterstützen das. In vielen Städten gibt es Demos, auch in Hamburg, Greifswald oder Kiel.
Hamburg, Greifswald, Kiel, Eutin, Schleswig, Flensburg: Hier gehen am Samstag Menschen für mehr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit auf die Straße. Sie folgen dem Aufruf von "Fridays for Future" unter dem Motto: #ExitGasEnterFuture.
Das Motto seht für einen sofortigen Stopp aller neuen Erdgasprojekte, "egal ob auf Borkum in der Nordsee oder in Reichling in Bayern". Bei "Fridays for Future" heißt es: "Wir fordern einen echten Gasausstieg und den radikalen Umbau der Energieversorgung – sozial gerecht und erneuerbar."

Schöpfungzeit: Verletzlichkeit von Umwelt und Natur im Blick
Das ökumenische Bündnis "Churches for Future" und die Evangelische Kirche unterstützen diese Forderungen und ruft auch ihre Mitglieder dazu auf, am Samstag auf die Straße zu gehen. Die Kirchen feiern im September "Schöpfungszeit" und am 5. Oktober Erntedank, sie erinnern an die Verletzlichkeit und mahnen zum Schutz von Umwelt und Natur.

Landesbischöfin: Zügiger Ausstieg aus fossilen Energien nötig
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt als Beauftragte für Schöpfungsverantwortung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland betont: „Der Einsatz für Klimaschutz gehört zu den drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Er ist Ausdruck gelebter Nächstenliebe und verantwortlicher Schöpfungstreue.
Ich unterstütze deshalb die Forderung nach einem zügigen Ausstieg aus allen fossilen Energien.

Vollständige Pressemitteilung vom Vortrag über die Verantwortung der Kirchen in der Klimakrise lesen...
Bereits am Mittwoch hatte sich im Rahmen eines Vortrags betont: „Die vordergründige Forderung nach Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit ist keine Entschuldigung für ein Verschlafen der Klimaziele, sondern verkennt den engen Zusammenhang von Klima, Frieden und sozialer Gerechtigkeit, der im Zentrum des gemeinsamen zivilgesellschaftlichen Einsatzes steht.“
Landessynode berät über Klimaschutzgesetz der Nordkirche
Unsere Klimaschutzstrategie: Mehr erfahren auf dem Klimaportal der Nordkirche
Auch unsere Kirche muss sich verändern und an die Auswirkungen der Klimakrise anpassen: Ein Klimaschutzgesetz hat die Landessynode bereits 2015 beschlossen. Auf der Tagung in der kommenden Woche soll über ein neues Gesetz abgestimmt werden.
Zwei mal haben die Synodalen außerdem für je sechs Jahre einen Klimaschutzplan verabschiedet. Dieser beschreibt die konkreten Maßnahmen und Schritte, um das beschlossene Klimaziel auch umzusetzen. Ein erster Klimaschutzplan umfasste die Jahre 2016 bis 2021, der zweite Plan die Jahre 2022 bis 2027.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Praxisbeispiele in allen Kirchenkreisen, wie mehr Klimaschutz und das Sparen von Energie möglich sind. Klima-Synoden in den Kirchenkreisen haben weitere konkrete Schritte beschlossen.