Gedenken an NS-Zeit

Gestohlene Greifswalder "Stolpersteine" wieder hergestellt

Stolpersteine für Greifswald.
Stolpersteine für Greifswald.© PEK/A. Klinkhardt

07. Februar 2013 von Simone Viere

Greifswald. Rund drei Monate nach dem Diebstahl aller elf Greifswalder "Stolpersteine" sind die Erinnerungszeichen für jüdische NS-Opfer wieder hergestellt worden. Der Kölner Künstler Gunter Demnig habe die zehn Zentimeter langen Steine mit der beschrifteten Messingplatte erneut angefertigt, teilte der pommersche Kirchenkreis in Greifswald mit.

Seit Mittwoch können die Steine im Bürgerschaftssaal des Greifswalder Rathauses besichtigt werden. Am 23. Mai, dem Tag des Grundgesetzes, sollen sie feierlich wieder in das Pflaster der Innenstadt eingelassen werden.

Ermöglicht worden sei der rasche Ersatz der gestohlenen Steine durch eine große Spendenbereitschaft, sagte der Greifswalder Studentenseelsorger Matthias Tuve. Fast 7.780 Euro seien eingegangen. Da das Ersetzen der entwendeten "Stolpersteine" rund 1.300 Euro koste, werde das übrige Geld "in Projekte im Sinne der Stolpersteine investiert", hieß es.

Große Spendenbereitschaft für die neuen Stolpersteine

So seien bereits zwei neue "Stolpersteine" zusätzlich zu den elf ersetzten angefertigt worden. Sie erinnern an Else Burchard, die ins Ghetto Glusk deportiert wurden und dort mit 43 Jahren starb, sowie an den Direktor der Greifswalder Nervenklinik, Professor Edmund Forster, der sich 1933 das Leben nahm, ein halbes Jahr nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten.

Bislang unbekannte Täter hatten in der Nacht zum 9. November 2012, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, die elf im Boden eingelassenen und mit Messing überzogenen "Stolpersteine" zur Erinnerung an jüdische NS-Opfer herausgebrochen. Der Staatsschutz ermittelt nach Angaben des Polizeipräsidiums Neubrandenburg immer noch.

Tathintergrund vermutlich rechtsextremistisch

Vermutet wird ein rechtsextremistischer Hintergrund. Stadt und Polizei hatten insgesamt 5.000 Euro Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt. Die Greifswalder "Stolpersteine" waren im Jahr 2008 auf Initiative der Evangelischen Studentengemeinde in der vorpommerschen Hansestadt verlegt worden.

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