Hungerstreik der Kurden in Hamburger St. Georg-Kirche
13. November 2012
Hamburg. Eine Gruppe von Kurden hat in der evangelischen Kirchengemeinde Hamburg-St. Georg einen Hungerstreik begonnen, um auf die Situation der Kurden in der Türkei aufmerksam zu machen.
Der Hungerstreik hatte bereits am Donnerstag im Turm der Kirche begonnen. Mittlerweile ist die Gruppe in einen Gemeinderaum umgezogen. Gemeinde, Kirchenkreis und Nordkirche zeigten Verständnis für das Anliegen der Gruppe. "Wir sehen die Sorge und Angst der Angehörigen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Sechs Personen verweigern die Nahrungsaufnahme
Konkret sind es sechs Personen, die die Nahrungsaufnahme verweigern. Dabei werden die Aktivisten von kurdischen Unterstützern besucht. Zur Gruppe gehören Frauen und Männer aller Altersstufen. Die Öffentlichkeit habe kaum Kenntnis vom Leiden der zahlreichen Häftlinge in türkischen Gefängnissen, heißt in der Erklärung der Kirche. "Daher schicken wir sie nicht weg und geben ihnen Gelegenheit, ihrer Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte Gehör zu verschaffen."
Mehrere hundert kurdische Häftlinge in der Türkei im Hungerstreik
In der Türkei sind mehrere hundert kurdische Häftlinge vor zwei Monaten in den Hungerstreik getreten. Ihm haben sich inzwischen Parlamentsabgeordnete und Kommunalpolitiker angeschlossen. Begleitet wird der Hungerstreik von Demonstrationen im Südosten der Türkei. Die Kurden fordern politische Gleichberechtigung und bessere Haftbedingungen für den Anführer der Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan.