Gedenkstätte

Info-Pavillon erinnert an Hamburger KZ-Transporte

Seungwan Lee spielte Violinenstücke von Paul Hindemith zur Eröffnung des Info-Pavillions.
Seungwan Lee spielte Violinenstücke von Paul Hindemith zur Eröffnung des Info-Pavillions.© Thomas Morell

25. September 2013 von Simone Viere

Hamburg. Eine Gedenkstätte in der Hamburger Hafen-City soll künftig an die Deportation von mehr als 7.500 Juden, Sinti und Roma erinnern. Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) eröffnete einen Pavillon, der über die Deportationen vom ehemaligen "Hannoverschen Bahnhof" informiert.

Der "Hannoversche Bahnhof" war ursprünglich Ausgangspunkt für Zugfahrten Richtung Süden. Nach dem Bau des nahe gelegenen Hauptbahnhofs 1906 wurde er Güterbahnhof und zum Teil abgerissen. Zwischen 1940 und 1945 starteten hier 20 Züge und deportierten nachweislich mehr als 7.692 Juden, Roma und Sinti aus Norddeutschland in Richtung Osten. Für fast alle war es eine Zugfahrt in den Tod.

Zentraler Ort des Gedenkens an die Deportationen 

Vom Bahnhof existieren heute nur noch ein paar alte Gleise und eine verwitterte Bahnsteigkante. Dennoch wollte die Kulturbehörde hier in der Hafen-City einen zentralen Ort des Gedenkens an die Deportationen schaffen. Nach aktueller Planung soll hier im Frühjahr 2016 der "Lohsepark" eröffnet werden. Die noch vorhandene Bahnsteigkante wird dann als Mahnmal in den Park integriert.

Wann das geplante Dokumentationszentrum zum "Hannoverschen Bahnhof" eröffnet wird, ist dagegen noch offen. Auch der genaue Standort ist nach Aussage Kisselers noch nicht geklärt. 

Stadt stellt sich ihrer Vergangenheit

Nach den Worten von Bernhard Effertz, Vorsitzender Jüdischen Gemeinde, ist die Eröffnung für ihn ein "froher Tag". Sie erinnere ihn daran, dass die Jüdische Gemeinde in Hamburg wieder lebe. Rudko Kawczynski, Vorsitzender der Roma und Cinti Union, sagte, es sei nicht selbstverständlich, dass sich eine Stadt wie Hamburg so offen ihrer Vergangenheit stelle.

Der Pavillon informiert über die Transporte, die unter anderem nach Minsk, Auschwitz und Theresienstadt führten. Nachzulesen sind auch die Namen der Deportierten. Eine Gruppe von 40 Jugendlichen hatte die Gestaltung von Gedenkstätte und Pavillon mit vorbereitet.

Info

 

Der Pavillon ist zwischen April und Oktober von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. In den Wintermonaten ist eine Terminabsprache über E-Mail: <link>kulturprojekte@kb.hamburg.de möglich.

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