epd-Gespräch:

Kirchentagspräsident: "Kritische Fragen an den eigenen Glauben werden wichtiger"

Im Gebet zu Gott und sich selbst finden - auch der kommende Hamburger Kirchentag will dafür Raum geben
Im Gebet zu Gott und sich selbst finden - auch der kommende Hamburger Kirchentag will dafür Raum geben© epd-bild / Jens Schulze

19. Februar 2013 von Doreen Gliemann

Hamburg. Immer mehr Menschen setzen sich kritisch mit ihrem Glauben auseinander. Nach Ansicht des Präsidenten des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hamburg, Gerhard Robbers, könnte durch diese Selbstbeobachtung das Profil des Protestantismus geschärft werden: "Glaube und die Religion befinden sich in einer Erneuerungsphase, aus der sie gestärkt hervorgehen werden", sagte Robbers im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der persönliche Glaube ist nach den Worten Robbers' eine der privatesten Angelegenheiten überhaupt. Dennoch sollte die Gesellschaft zulassen, dass Religionen öffentlich gelebt werden können. Wer die Religionsfreiheit beschränke, trage zur Radikalisierung von Gläubigen bei, sagte der Professor der Rechtswissenschaften und Staatsphilosophie. "Im Einklang mit dem Grundgesetz ist es angebracht, lieber Wege zu finden, den Dampf rauszulassen, als den Deckel draufzumachen." Selbstverständlich dürfe niemand Gewalt anwenden, um den eigenen Glauben zu leben.

Westliche Kultur ist mit christlicher Religion tief verbunden

Für Robbers ist die Tradition der westlichen Gesellschaft eng mit der christlichen Religion verknüpft: "Die Gesellschaft tut gut daran, diese Tradition zu pflegen und ihre Ausdruckszeichen zu bewahren." So sei es beispielsweise falsch, ein Kreuz im Klassenzimmer oder im Gerichtssaal nur auf seine religiöse Botschaft zu reduzieren: "Es ist die Erinnerung daran, in welchen kulturellen Zusammenhängen wir leben. Dass wir es dennoch abdecken können, wenn sich jemand daran stört, ist das größte Zeichen einer toleranten Gesellschaft."

Toleranz entsteht auch durch offenen Dialog

Im offenen Dialog könnten einzelne Glaubensgemeinschaften und nichtgläubige Menschen voneinander mehr Toleranz lernen: "Wir müssen uns selbst und andere fragen, ob wir unseren Glauben noch zeitgemäß praktizieren." Vor diesem Hintergrund sei der evangelische Kirchentag vom 1. bis 5. Mai eine Plattform für kritische Rückfragen und den offenen Austausch über den Protestantismus.

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