Fridays for future

Klima-Streik: Mehrheit der kirchlichen Mitarbeiter darf teilnehmen

Am 20. September sind anlässlich des UN-Sondergipfels zum Klimaschutz am 23. September in New York weltweit Demonstrationen geplant (Archivbild)
Am 20. September sind anlässlich des UN-Sondergipfels zum Klimaschutz am 23. September in New York weltweit Demonstrationen geplant (Archivbild)© Ralf Maro, epd-bild

16. September 2019

Die meisten evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in Deutschland wollen ihren Mitarbeitern die Teilnahme an den Klimaprotesten am 20. September ermöglichen. Die Schüler-Bewegung "Fridays for Future" ruft für diesen Freitag zu einem bundesweiten Streik auf, an dem sich auch Erwachsene beteiligen sollen.

Am 20. September sind anlässlich des UN-Sondergipfels zum Klimaschutz am 23. September in New York weltweit Demonstrationen geplant. Zum ersten Mal wurden nicht nur Schüler, sondern alle Generationen von "Fridays for Future" zum Klimaprotest eingeladen, um für die Einhaltung des Pariser Abkommens zu demonstrieren.

Umfrage unter 20 evangelischen Landeskirchen

Eine Umfrage des Evangelischen Pressedienst (epd) unter den 20 evangelischen Landeskirchen und den 27 katholischen Diözesen ergab, dass die meisten Mitarbeiter zwar an den Protesten teilnehmen können, aber dafür nicht vom Dienst befreit werden.

Eine Teilnahme an den Protesten ist in einer Mehrheit der befragten Landeskirchen und Bistümer durch Überstundenausgleich, Urlaub oder Gleitzeit möglich.

Evangelischerseits fordern einige Landeskirchen sogar explizit zur Teilnahme auf. Die hannoversche Landeskirche stelle die Mitarbeiter des Landeskirchenamtes und weiterer kirchlicher Einrichtungen von der Arbeit frei, sagte Landesbischof Ralf Meister und bezeichnete die Teilnahme als "wichtiges Signal". Auch die Mitarbeiter des Kirchenamts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dürfen in ihrer Arbeitszeit zwischen 11 und 13 Uhr an der Demo in Hannover teilnehmen.

Nordkirche: Teilnahme durch Arbeitszeitverlagerung möglich

Bei der Nordkirche würden grundsätzlich flexible Arbeitszeitregelungen gelten, die den Mitarbeitenden eine Teilnahme durch entsprechende Arbeitszeitverlagerung ermöglichen, sagte Pressesprecher Stefan Döbler. "Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt hat für die Nordkirche den Aufruf des Ökumenische Netzwerks Klimagerechtigkeit zur Solidarisierung mit dem Anliegen von ‚Fridays  for  Future‘ unterzeichnet", so Döbler weiter. 

Synode plant "Innehalten um 5 vor 12"

Bei ihrer kommenden Tagung (19.-21.09.2019) werde sich auch die Landessynode der Nordkirche mit dem Thema befassen, zum Beispiel im Rahmen des Klimaschutzberichts 2017 der Nordkirche (19. September). Für den 20. September bereite der synodale Ausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zudem ein ‚Innehalten um 5 vor 12‘ während der Landessynodentagung vor.

Die bayerische Landeskirche ermutigt ihre Mitarbeiter ebenfalls zur Teilnahme. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der auch EKD-Ratsvorsitzender ist, kündigte an, selbst an der Demo in München teilzunehmen. 

Bedford-Strohm sagte, die von Greta Thunberg angestoßene Schülerbewegung "Fridays for Future" hätte die Herausforderungen des Klimawandels "endlich ins Zentrum der öffentlichen Debatte" gerückt. Die Kirche freue sich sehr über "das leidenschaftliche Eintreten der jungen Leute".

Bewahrung der Schöpfung ein Herzensanliegen der Kirchen

Die Bewahrung der Schöpfung sei seit langem ein Herzensanliegen der Kirchen, sagte Bedford-Strohm und wies auf den Klimawandel als Gerechtigkeitsfrage hin. Die ersten Opfer des Klimawandels seien die, die am wenigsten dazu beigetragen hätten.

Unter den katholischen Bistümern ist das Bistum Berlin das einzige, das seinen Angestellten "formlos" ermöglichen möchte, für den Klimaschutz auf die Straße zu gehen. Die Mitarbeitervertretung müsse aber zustimmen, die Kernarbeitszeit an diesem Tag aufzuheben, erklärte das Bistum. Das Erzbistum Hamburg stelle seinen Mitarbeitenden die Teilnahme frei, befürworte sie aber. Eine grundsätzliche Dienstbefreiung gebe es nicht, so Pressesprecher Manfred Nielen. Das Bistum Essen verzichtet am 20. September auf die Servicezeit im Generalvikariat. Das Sekretariat der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in Bonn beteilige sich nicht an den Streiks, sagte ein Sprecher.

Sonderfälle sind die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und das Bistum Erfurt. Sie liegen im Bundesland Thüringen, in dem der 20. September, der Weltkindertag, ohnehin ein staatlicher Feiertag ist. An der Umfrage haben sich alle 20 Landeskirchen und 23 von 27 Diözesen beteiligt.

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