Tagung

Klimaschutz ist Thema auf der Landessynode

Klima-Aktion und Schweigeminute um "fünf vor zwölf" auf der Landessynode in Lübeck-Travemünde.
Klima-Aktion und Schweigeminute um "fünf vor zwölf" auf der Landessynode in Lübeck-Travemünde.

20. September 2019

Die Klima-Aktionen von „Fridays for Future“ am 20. September spielen auch auf der Landessynode eine Rolle: Am Mittag nehmen die 156 Kirchenparlamentarier an einer Klima-Andacht teil und halten um "fünf vor zwölf" inne.

Schon am Tag zuvor war der Klimaschutzbericht Thema auf der Landessynode, die vom 19. bis 21. September in Lübeck-Travemünde tagt. Denn als erste evangelische Landeskirche hatte die Nordkirche 2015 ein Klimaschutzgesetz beschlossen. Erklärtes Ziel war, bis 2050 klima-neutral aufgestellt sein zu wollen, das heißt vor allem: frei von CO2-Emissionen.

Lob für konkrete Maßnahmen

Auf dem Weg dorthin sei "viel passiert", berichtete jetzt Bernhard Schick, bislang Mitglied der Kirchenleitung vor der Synode. Er lobte vielerlei konkrete Maßnahmen und Initiativen, stellte jedoch fest: "Wenn wir nicht erheblich mehr unternehmen, schaffen wir es bis 2050 nicht."

Es gebe allerdings eine "sehr ausgeprägte Bereitschaft", auf allen kirchlichen Ebenen Mittel für den Klimaschutz  bereitzustellen, sagte Schick. In allen Kirchenkreisen seien die Bereiche Energie, Beschaffung und Mobilität angegangen worden. Dazu gehöre auch, unnötigen Energiebedarf zu vermeiden, Technik effizient einzusetzen und den verbleibenden Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken.

Energiesparende Maßnahmen in Landeskirche und Kirchenkreisen

Landeskirche und Kirchenkreise verpflichteten sich mit dem Klimaschutzgesetz, jeweils mindestens 0,8 Prozent der jährlichen Zuweisung an Kirchensteuermitteln für Klimaschutzmaßnahmen aufzuwenden. In der gesamten Nordkirche seien dies 2017 rund drei Millionen Euro gewesen, so der Bericht. Damit seien zum Beispiel Pastorate und Gemeindehäuser energetisch optimiert worden, indem Gebäudehüllen gedämmt und neue Fenster und Türen eingebaut wurden.

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Bislang haben 11 von 13 Kirchenkreisen eigene Klimaschutzmanager eingestellt, und immer mehr Gemeinden beteiligten sich an der 2017 gestarteten Aktion "Ökofaire Gemeinde". Deren Ziel sei es, CO2 und Ressourcen einzusparen sowie auf nachhaltige Beschaffung umzusteigen.

Praktische Tipps und Fortbildungen für den Klimaschutz

Dem Klimaschutzbüro in der Arbeitsstelle "Ökumene und Gesellschaft" sei es gelungen, im gesamten Gebiet der Nordkirche Projekte anzustoßen und zu begleiten, so Schick. Dort seien auch Handreichungen entwickelt worden zu ganz praktischen Dingen wie energie-effizientes Heizen und Lüften oder für den Einsatz sparsamerer LED-Leuchtkörper. Dort arbeite auch der Umweltbeauftragte der Nordkirche, Pastor Jan Christensen. Darüber hinaus bringe die seit fast 15 Jahren bestehende Infostelle Klimagerechtigkeit im Zentrum für Mission und Ökumene ihr Wissen ein, führe Fortbildungen durch und engagiere sich in der Lobbyarbeit.

Bauliche Maßnahmen besonders im Fokus

Eine besondere Herausforderung stellen Schick zufolge historische Kirchen, Pastorate und andere Gebäude dar, die häufig den größten Energieverbrauch aufweisen. Schon bei der ersten Formulierung der Klimaschutziele 2015 sei klar gewesen, dass bauliche Maßnahmen etwa 80 Prozent der Klimaschutzziele ausmachen würden, Fragen der Mobilität oder der Beschaffung von Gebrauchsmitteln dagegen nur 20 Prozent. Wenn der Denkmalschutz gegen den Klimaschutz stehe, erfordere dies "noch viel mehr Nachdenken", sagte Schick.

Umstieg auf Öko-Strom

Nahezu alle Kirchenkreise der Nordkirche sind dem Bericht zufolge inzwischen auf Ökostrom umgestiegen. Die meisten beziehen mehr als 75 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energien, der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde sogar zu 100 Prozent. Bereits im Februar 2020 sollen der Nordkirchen-Synode neue Daten zum Klimaschutz vorgelegt werden. Andreas Tietze, Grünen-Politiker und Ex-Synodenpräses der Nordkirche, forderte mehr Tempo für den Klimaschutz: "Wir müssen raus aus unserer Bequemlichkeit", sagte er: "Die jungen Menschen der Freitagsdemonstrationen mache es uns vor."

 

 

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