Trauer um Nelson Mandela

Landesbischof Ulrich: Mandela war Gemeinden ein Vorbild

Nelson Mandela 2005 in Johannesburg - der Friedensnobelpreisträger und erste schwarze Präsident Südafrikas starb am 5. Dezember 2013
Nelson Mandela 2005 in Johannesburg - der Friedensnobelpreisträger und erste schwarze Präsident Südafrikas starb am 5. Dezember 2013© Henner Frankenfeld / epd

06. Dezember 2013 von Doreen Gliemann

Schwerin. „Er war eine starke, mutige Persönlichkeit” - mit diesen Worten hat Landesbischof Gerhard Ulrich den verstorbenen Nelson Mandela gewürdigt. „Nelson Mandela hat sein Leben lang gegen Unterdrückung und Rassismus gekämpft und sich zugleich für Demokratie, Versöhnung und Toleranz eingesetzt”, sagte Gerhard Ulrich am Freitag in Schwerin.

Er sei vielen christlichen Gruppen und Gemeinden in Norddeutschland ein großes Vorbild gewesen.

Nelson Mandela war am Donnerstagabend in Johannesburg an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Der 95-Jährige war seit geraumer Zeit schwer erkrankt.

„Ein Traum war Wirklichkeit geworden”

Missionsdirektor Klaus Schäfer erinnerte an Mandelas historischen Kampf für Gerechtigkeit und seine Suche nach Versöhnung. „Sein Vorbild war Ermutigung für viele.” Afrikareferentin Heike Spiegelberg war bei der Amtsvereidigung Mandelas persönlich dabei und erinnert sich, dass vielen Anwesenden Tränen in den Augen standen: „Ein Traum war Wirklichkeit geworden”.

Die Lübecker Alt-Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter hat Nelson Mandela als einen offenen und humorvollen Menschen erlebt. Die evangelische Theologin war in den 70er Jahren engagierte Kämpferin gegen das südafrikanische Regime und Mitbegründerin der Anti-Apartheid-Bewegung in Deutschland. „Das war eine Zeit, als kaum jemand Nelson Mandela kannte”, sagte sie am Freitag dem epd. Es werde heute oft übersehen, dass damals viele evangelische Landeskirchen den Kampf Mandelas gegen den Rassismus in Südafrika noch ablehnten.

Persönlich begegnet ist Wartenberg-Potter Mandela während der Vollversammlung des Weltkirchenrates 1998 in Harare (Simbabwe). Bei ihm habe der konkrete Mensch im Mittelpunkt gestanden, erinnert sie sich. Das Amt dagegen sei weniger wichtig gewesen. Die Gemeinschaft über den Individualismus zu stellen, sei typisch afrikanisch. Sein großer Verdienst sei die Versöhnung von Weißen und Schwarzen, bilanziert die Alt-Bischöfin. 

Altbischof Wolfgang Huber: „Überragender Zeuge für die Würde jedes Menschen”

Der Berliner Altbischof Wolfgang Huber zeigte sich bestürzt und betonte, Mandela sei auf dem „langen Weg zur Freiheit”, als den er sein Leben verstand, zu einem überragenden Zeugen für die gleiche Würde jedes Menschen geworden. Er habe während der entwürdigenden Gefängniserfahrungen unter dem Apartheid-Regime die Klarheit gewonnen, in der er sein Land umgestaltet und die ganze Welt inspiriert habe. Zugleich habe Mandela sein Handeln auch als eine Umsetzung der „hohen Ideale und Werte der Religion” verstanden.

Partnerkirche in Südafrika

Die Nordkirche pflegt eine Partnerschaft zu der Cap-Oranje-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südafrika. Die Beziehungen gehen auf die ehemalige pommersche Landeskirche zurück. Der erste Bischof der Cap-Oranje-Diözese war der in Pommern aufgewachsene Adalbert Brunke, der auch als Gefängnisseelsorger auf der Insel Robben Island tätig war, wo er Nelson Mandela und anderen politischen Häftlingen des südafrikanischen Apartheid-Regimes Trost zugesprochen hatte. 

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