Landessynode

Landesbischof Ulrich setzt sich für mehr Ökumene ein

Landesbischof Gerhard Ulrich spricht auf der 18. Tagung der Landessynode der Nordkirche in Lübeck-Travemünde.
Landesbischof Gerhard Ulrich spricht auf der 18. Tagung der Landessynode der Nordkirche in Lübeck-Travemünde.© Lena Modrow

16. November 2017 von Lena Modrow, Nicole Kiesewetter

In seinem Bericht zum Auftakt der Landessynode der Nordkirche betonte Gerhard Ulrich, Landesbischof und gleichzeitiger Vorsitzender der Ersten Kirchenleitung der Nordkirche: „Kirche hat nur Zukunft, wenn sie ökumenisch ist“.

Er spielte damit auf die zunehmend globalere Gesellschaft an: „Unsere [weltweiten ökumenischen] Netzwerke werden in dieser Zeit, die die Zeichen eher auf Abgrenzung setzt, von größter Bedeutung sein und können helfen, den Ängsten vieler Menschen im Blick auf die Vielfalt der Kulturen zu begegnen mit konkreten Erfahrungen.“ Gerade auch das Reformationsgedenken habe Protestanten und Katholiken bei vielen Aktivitäten zusammen kommen lassen.

Kein falscher Freiheitsbegriff

Zugleich hob Ulrich hervor, dass aus dem sich durch das Lutherjahr ziehenden Motto „Befreit durch Gottes Gnade“ kein falscher Freiheitsbegriff resultieren dürfe, der in Egoismus, Populismus und reinem Individualismus mündet – denn das führe weltweit zu einer ungesteuerten Globalisierung, unter der insbesondere die Länder im globalen Süden litten.

Gegen die Diskriminierung

„Jeder Mensch steht unter dem Schutz Gottes“, hob Ulrich hervor. „Der Mensch darf nicht unter die Räder kommen.“ Er erinnerte an den Völkermord deutscher Kolonialherren in Namibia ebenso wie an Menschenhandel, Sklaverei und Gewalt an Flüchtlingen in der Gegenwart. Angesichts von Diskriminierung, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit betonte Ulrich: „Die Nordkirche muss noch stärker bekennen: Christlicher Glaube schließt jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aus – ganz gleich, ob sie sich auf Menschen anderen Glaubens, anderer kultureller Herkunft, anderer politischer Gesinnung oder anderen Verhaltens bezieht.“

"Das Kirchenasyl nimmt den Rechtsstaat sehr ernst"

In diesem Zuge verteidigte der Landesbischof auch das Kirchenasyl, das den Rechtsstaat sehr ernst nehme und an die Achtung der Würde jedes Einzelnen erinnere. Zwar werbe die Nordkirche nicht für Kirchenasyle, aber sie werde weiterhin darauf hinwirken, dass Gemeinden verantwortungsbewusst mit diesen Ausnahmesituationen umgehen. Die Flüchtlingsfrage sei nicht zu lösen über das Asylrecht. "Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, gepaart mit einer Europäischen Einwanderungspolitik", forderte der Bischof.

Gemeinden und diakonische Projekte in Lettland werden weiterhin unterstützt

Auch die Abschaffung der Ordination von Frauen in der lettischen lutherischen Kirche war erneut ein Thema für Ulrich. Er betonte: Die Nordkirche werde sich weiterhin für die Lettische Kirche engagieren, allerdings nicht mehr über offizielle Wege. Unterstützt würden weiterhin Gemeinden, diakonische Projekte und Initiativen.

Haushalt und "Gerechter Friede"

Auf der Tagesordnung der Landessynode steht neben dem Kernthema Haushalt zudem am Donnerstag das Positionspapier zum Thema „Gerechter Frieden“. Am Sonnabend will das Kirchenparlament den Gleichstellungsbericht diskutieren und mehrere Kirchengesetze beschließen; unter anderem wird es um die kirchliche Bevollmächtigung von Religionslehrern gehen.

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