Diakonie

Mitternachtsbus für Obdachlose: 20 Jahre auf Hamburgs Straßen unterwegs

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08. November 2016 von Klaus Mehrhof

Seit 1996 ist auf Hamburgs Straßen der Mitternachtsbus der Diakonie unterwegs, um obdachlose Menschen mit Nahrung und Kleidung zu versorgen. Der 20. Geburtstag des komplett durch Spenden finanzierten Projektes soll am Donnerstag (10. November, 18 Uhr) in der Hauptkirche St. Petri gefeiert werden. Zu dem Festakt werden Mitternachtsbus-Gründer Stephan Reimers und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) erwartet.

Erst Anfang September war das Team des Mitternachtsbusses mit dem auf 20.000 Euro dotierten Max-Brauer-Preis der Alfred Toepfer Stiftung ausgezeichnet worden. Jeden Abend fahren Teams von insgesamt 140 Ehrenamtlichen in festen Vierergruppen zu etwa 30 Haltepunkten in der Innenstadt, dem Hafen und in Altona. An Bord haben sie heiße Getränke, Backwaren, Decken, Isomatten und im Winter auch Kleiderspenden.

Grundversorgung und ein offenes Ohr für die Wohnungslosen

Neben der für viele oft einzigen Mahlzeit am Tag steht der Mitternachtsbus auch für eine kurze Begegnung und ein Gespräch zwischen den 180 obdachlosen Gästen und den Ehrenamtlichen. "Wir freuen uns, dass unsere Arbeit so viele Menschen berührt und sie zu uns kommen, um Zeit oder auch Geld zu spenden", sagt Diakonie-Projektleiterin Sonja Norgall. Zu den Spendern gehören Privatleute, aber auch Hamburger Firmen, Kirchengemeinden, Stiftungen und Initiativen.

2.000 Menschen leben aktuell auf Hamburgs Straßen

Bei Bedarf vermitteln die Ehrenamtlichen Kontakte zu Beratungsangeboten wie dem Diakonie-Zentrum für Wohnungslose in Eimsbüttel. Dort gibt es auch eine Ärztin, Duschen, eine Postadresse, Waschmaschinen und ein warmes Mittagessen.

Die Zahl der Menschen, die auf der Straße leben, steigt seit Jahren und liegt aktuell nach Diakonie-Schätzung bei rund 2.000 Personen in Hamburg. Es zeichne sich ab, dass bei 890 Schlafplätzen im diesjährigen Winternotprogramm nicht alle von ihnen einen Platz in einer Notunterkunft bekommen werden, sagte Diakonie-Pressesprecher Steffen Becker.

Mitternachtsbus als niedrigschwelliges Hilfsangebot

Daher bleibe der Mitternachtsbus als niedrigschwelliges Hilfsangebot eine unverzichtbare Anlaufstelle und Versorgungsmöglichkeit für obdachlose Menschen in der Hansestadt. Die Ehrenamtliche Ellen Zander appelliert an die Bürgerschaft: "Viele Programme zur Verbesserung der Lebensumstände obdachloser Menschen helfen nur temporär. Für sie bleibt es weiterhin nahezu unmöglich, an eine bezahlbare Wohnung zu kommen. Hier muss die Politik dringend etwas ändern."

Sozialsenatorin Leonhard will im Anschluss an die Feier den Mitternachtsbus auf einer Tour begleiten.

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