Ökumene

Pfingsten 2016: Aufrufe zum Einsatz für Fremde und Schwache

Beim traditionellen oekumenischen Pfingstweg vom Brandenburger Tor zum Berliner Dom am Pfingstsonntag (15.05.16) haben die Kirchen in Berlin zur Ueberwindung von Unterschieden und zur Verteidigung der offenen, freiheitlichen Gesellschaft aufgerufen. Das Motto der Veranstaltung lautete "Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit. Fuer alle Menschen."  Foto v.l.: der alt-katholische Dekan Ulf-Martin Schmidt, Vorsitzender der Oekumenischen Arbeitsgemeinschaft der Freikirchen; der stellvertretende Vorsitzende des Oekumenischen Rats Berlin-Brandenburg (OERBB), Propst Christian Staeblein; der Vorsitzende des OERBB, Archimandrit Emmanuel Sfiatkos von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch, der evangelische Landesbischof Markus Droege.
Im Dom wurde mit einer Andacht unter Leitung des Berliner Propst Christian Staeblein anschliessend die 16. "Nacht der offenen Kirchen" eroeffnet. An ihr beteiligen sich nach Angaben der Veranstalter rund 100 christliche Gemeinden aller Konfessionen in Berlin und Brandenburg. (Siehe epd-Meldung des Landesdienstes Ost vom 15.05.16)
Beim traditionellen oekumenischen Pfingstweg vom Brandenburger Tor zum Berliner Dom am Pfingstsonntag (15.05.16) haben die Kirchen in Berlin zur Ueberwindung von Unterschieden und zur Verteidigung der offenen, freiheitlichen Gesellschaft aufgerufen. Das Motto der Veranstaltung lautete "Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit. Fuer alle Menschen." Foto v.l.: der alt-katholische Dekan Ulf-Martin Schmidt, Vorsitzender der Oekumenischen Arbeitsgemeinschaft der Freikirchen; der stellvertretende Vorsitzende des Oekumenischen Rats Berlin-Brandenburg (OERBB), Propst Christian Staeblein; der Vorsitzende des OERBB, Archimandrit Emmanuel Sfiatkos von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch, der evangelische Landesbischof Markus Droege. Im Dom wurde mit einer Andacht unter Leitung des Berliner Propst Christian Staeblein anschliessend die 16. "Nacht der offenen Kirchen" eroeffnet. An ihr beteiligen sich nach Angaben der Veranstalter rund 100 christliche Gemeinden aller Konfessionen in Berlin und Brandenburg. (Siehe epd-Meldung des Landesdienstes Ost vom 15.05.16)© Ralf Maro, epd-bild

17. Mai 2016 von Simone Viere

Die Kirchen in Deutschland haben an Pfingsten für eine einladende und offene Gesellschaft geworben. Der christliche Glaube sei untrennbar mit dem Einsatz für die Fremden und Schwachen verbunden, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in seiner Pfingstpredigt in München. In der katholischen Kirche stand die Verabschiedung des langjährigen Mainzer Bischofs Kardinal Karl Lehmann im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zu Pfingsten.

Lehmann wurde am Montag zu seinem 80. Geburtstag mit einem Festgottesdienst im Mainzer Dom gewürdigt. Erwartungsgemäß verkündete der päpstliche Nuntius Nikola Eterovic, dass Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch des Kardinals angenommen habe. Lehmann war seit 1983 Bischof von Mainz und stand von 1987 bis 2008 über zwei Jahrzehnte lang an der Spitze der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.

Mainzer Bischof Lehmann mit 80 Jahren in den Ruhestand verabschiedet

In seiner letzten Predigt als Bischof rief Lehmann dazu auf, für "Gottes Worte und Winke" achtsam zu bleiben. "Dabei wissen wir nicht alles von vornherein", sagte er, "aber Gottes Geist wird uns inspirieren, besonders, wenn wir trotz allen Suchens nicht weiterwissen." Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte Lehmann in Mainz als engagierten Bischof und Seelsorger, Theologen und Menschenfreund.

Tags zuvor hatte Marx in einem Gottesdienst in München die Christen dazu aufgerufen, an Pfingsten offen auf Angehörige anderer Religionsgemeinschaften zuzugehen. Christen könnten das Evangelium nicht "hinter verschlossenen Türen und in einer feindlichen Abgrenzung zu anderen Religionen" leben.

Die gegenwärtigen Debatten seien jedoch häufig von der Tendenz geprägt, neue Mauern aufzubauen, erklärte der Münchner Erzbischof. Es entstehe der Eindruck, dass es zurzeit viele Ängste gebe, die durch Pauschalisierungen und undifferenzierte Äußerungen befördert würden. Das gelte auch im Blick auf die "sehr vielschichtige Wirklichkeit des Islam in unserem Lande".

Ökumenischer Pfingstweg in Berlin

Beim traditionellen ökumenischen Pfingstweg riefen die Kirchen in Berlin zur Verteidigung einer freiheitlichen Gesellschaft auf. Der evangelische Landesbischof Markus Dröge sagte am Sonntag am Brandenburger Tor, die Freiheit, Grenzen zu überwinden, sei ein sehr hohes Gut. Auch sei die Freiheit eines Christenmenschen immer auch die Freiheit des Andersglaubenden. "Wir setzen uns ohne Ansehen der Person für alle ein, deren Menschenrechte verletzt werden", sagte Dröge.

Pfingstgeschichte: Das Gemeinsame jenseits von Herkunft und Religion

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister warnte vor neuen nationalen Abschottungen. "Mit Sorge sehe ich eine politische Strömung, die sich auf das christliche Abendland beruft und es dazu nutzen will, Menschen in Not die Aufnahme zu verweigern", sagte er am Sonntag in Hannover. Die biblische Erzählung vom Pfingstwunder, in der alle Sprachbarrieren durch den Heiligen Geist überwunden wurden, sei "ein befreiender Gegenentwurf zu dem, was wir heute erleben". In der Pfingstgeschichte gehe es um das Gemeinsame jenseits von Herkunft und Religion, betonte Meister: "Darin ist das Pfingstfest revolutionär: vereinte Verschiedenheit ohne Feindschaft und ohne Gewalt."

 

INfo

Christen feiern das Pfingstfest 50 Tage nach Ostern, es gilt als "Geburtstag der Kirche". Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit.

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