Rat der Religionen in Deutschland

Religionsvertreter gegen "Stimmungsmache" auf Kosten von Flüchtlingen

Flüchtlinge laufen im Oktober 2015 von der deutsch-österreichischen Grenze zu einer Notunterkunft in Wegscheid bei Passau.
Flüchtlinge laufen im Oktober 2015 von der deutsch-österreichischen Grenze zu einer Notunterkunft in Wegscheid bei Passau.© epd-bild/Lukas Barth

13. November 2015 von Simone Viere

Hannover/Hamburg. Vertreter der Religionsgemeinschaften haben die Politiker vor einer "Stimmungsmache" auf Kosten von Flüchtlingen gewarnt. Die Religionen müssten sich dagegen wehren, dass "Ängste und radikale Strömungen" gezüchtet würden, sagte der Hamburger katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke in Hannover beim Jahrestreffen des "Rates der Religionen in Deutschland". Dabei kamen bundesweite Repräsentanten der verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammen.

Auch die Religionen müssten darauf achten, dass sie ihrer Rolle als "Anwälte für Schwache" gerecht würden. "Die Religionen machen zwar nicht die Politik", mahnte Jaschke. "Aber sie sind für den Grundton einer Gesellschaft ganz wichtig - ob Flüchtlinge eine Bedrohung für uns sind oder dass wir sie willkommen heißen."

Zusammengehörigkeitsgefühl eine Chance für die Zukunft

Zekeriya Altug vom Islamverband Ditib betonte, in der Flüchtlingsdiskussion müssten in erster Linie die hilfesuchenden Menschen im Zentrum stehen. "Wir wachsen momentan in dieser Situation als Gesellschaft zusammen", sagte Altug. "Zum ersten Mal haben sich Muslime in Deutschland als Einheimische gefühlt, die neue Menschen willkommen heißen." Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl sei eine Chance für die Zukunft.

Christen und Muslime in Aufnahmeeinrichtungen nicht trennen

Deutlich wandten sich alle Vertreter des "Rates der Religionen" gegen Forderungen, christliche und muslimische Flüchtlingsgruppen in den Aufnahmeeinrichtungen zu trennen, um Konflikte zu vermeiden. "Das Schicksal der Menschen, die zu uns kommen, ist menschlich gesehen so groß, dass die religiösen Fragen einstweilen zurücktreten können", sagte der Kassler evangelische Bischof Martin Hein. Zwar müssten Konflikte zwischen Flüchtlingsgruppen offen angesprochen werden, es handele sich aber um Einzelfälle.

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