Seemannsmission

Verfolgter philippinischer Bischof betreut jetzt Seeleute

Bischof Antonio Ablon von den Philippinen.
Bischof Antonio Ablon von den Philippinen.© Nordkirche

31. Oktober 2020

Antonio Ablon, politisch verfolgter Bischof der Unabhängigen Philippinischen Kirche, wird in den nächsten drei Jahren im Seemannspfarramt der evangelischen Nordkirche mitarbeiten.

Er werde Seemannspastor Matthias Ristau bei Besuchen der Seeleute auf Schiffen und im Krankenhaus unterstützen und in Seemannsclubs Kreuzfahrt-Crews betreuen. "Er wird vielen Seeleuten besonders nahe sein, denn die meisten kommen von den Philippinen", sagte Ristau.

Die Kirche von Bischof Ablon setzt sich traditionell für Unterprivilegierte ein. Ablon kam bereits 2019 als Gast in die Nordkirche. Während seiner Zeit in Deutschland hätten sich Drohungen und die politische Verfolgung seiner Person gehäuft, hieß es. Er wurde schließlich für ein Jahr in das Stipendienprogramm der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte aufgenommen. Seit Oktober ist er Mitarbeiter im Zentrum für Mission und Ökumene und begleitet die Partnerschaftsarbeit mit den Philippinen. Er folgt in seinem Amt dem philippinischen Pastor June Yanez, der jetzt in der Seemannsmission Rostock tätig ist.

Hintergrund

Bischof Ablon hat sich auf der philippinischen Insel Mindanao unter anderem für die Rechte der indigenen Bevölkerungsgruppe der Lumad eingesetzt, die vom Militär für den Abbau von Bodenschätzen immer wieder von ihrem Land vertrieben wurden. Wegen seines Einsatzes und seiner Kritik an der Regierung wurde Ablon Opfer von Schmähkampagnen und erhielt 2006 die erste Morddrohung. Mehr als 80 Prozent der Philippinen sind katholisch, fünf Prozent gehören zur Unabhängigen Philippinischen Kirche, etwa drei Prozent sind evangelisch.

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