Weltweiter Klimastreiktag: "Höchste Zeit, dass sich was dreht"
11. September 2019
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung stehen seit langem auf der Agenda der Kirchen. Aber reicht das? Petra Kallies und Frauke Eiben, Pröpstinnen im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, sagen: "Auf einer endlichen Erde kann es kein unendliches Wachstum geben. Wir alle sind gefordert, uns mehr zu engagieren. Es ist Zeit für einen Haltungswechsel von einem 'immer mehr' zu einem 'genug'."
Am Freitag, 20. September, rufen weltweit Jugendliche zum globalen Klimastreik auf – auch in Lübeck. Pröpstin Petra Kallies wird mitgehen. Der Klimastreik beginnt um 11.15 Uhr auf dem Vorplatz der MuK und wird gegen 13.15 Uhr beim Buniamshof erwartet. "Wir sind sehr froh über den Nachdruck, mit dem die Jugendlichen deutlich mehr Engagement für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit fordern. Es ist höchste Zeit, dass sich was dreht!"

Mehr Engagement für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit
Pröpstin Frauke Eiben engagiert sich seit Jahren im Bereich weltweite Ökumene. "Insbesondere in Europa und in den USA lassen wir uns vom Wachstumsgedanken leiten", hat sie beobachtet. "Die Auswirkungen dieser Haltung lassen sich nun nicht mehr ignorieren. Die Erde ist erschöpft. Menschen müssen aus ihrer Heimat fliehen; weil Ernten ausbleiben, weil Wasser knapp ist oder weil Kriege um Ressourcen geführt werden."
Engagement im Kirchenkreis
Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg bemüht sich intensiv um das Thema Klimaschutz. Er nutzt seit Jahren die Möglichkeit von Car-Sharing bei Statt-Auto und kauft ökofair Kaffee, Kekse, Wasser und Papier. Viele Dienstfahrten werden mit einem der drei Dienstfahrräder abgeleistet, die allen MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen.
2017 wurde ein Klimafonds eingerichtet, der Gemeinden oder Dienste & Werke bei energetischen Maßnahmen unterstützt. Dieses Engagement soll in den kommenden Jahren, besonders in den Bereichen Mobilität und Gebäudebewirtschaftung, verstärkt werden.
Die Gesellschaft in Bewegung bringen
Beide Pröpstinnen sind froh, dass die jungen Leute die Gesellschaft in Bewegung bringen. "Jede und Jeder ist aufgerufen, etwas zu verändern: beim Konsum, bei der Mobilität und beim Energieverbrauch", sagt Frauke Eiben. "Ich freue mich, wenn die Demo ein deutliches Zeichen wird und viele Kirchenleute am 20. September dabei sind. Ich selbst werde bei der Nordkirchensynode in Travemünde sein. Und ich bin mir sicher, dass uns während der Tagung das Thema beschäftigen wird; in einem Gottesdienst, in einem Gebet oder einer Resolution."
Jeder kann sich für das Klima einsetzen
Petra Kallies wird am Streiktag das Gespräch mit den Jugendlichen suchen. "Ich gehe sehr gerne am 20. September mit auf die Straße", sagt sie. "Noch wichtiger ist jedoch, dass jede*r von uns sich für den Klimaschutz einsetzt – an allen Stellen, die ihm und ihr möglich sind."