Kleiderkammer und mehr

Willkommen! So helfen Kirchengemeinden den Flüchtlingen

Ein Willkommen für die Flüchtlinge!
Ein Willkommen für die Flüchtlinge!© iStock

06. August 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Von der Kleiderkammer bis zum simultan übersetzten Gottesdienst – Hamburger Kirchengemeinden unterstützen Flüchtlinge mit vielen Aktionen. Ein Streifzug durch die helfenden Gemeinden.

Das Telefon steht nicht mehr still. Im Kirchenbüro der Luthergemeinde von Bahrenfeld müssen die Mitarbeiter ständig zum Hörer greifen. Doch das tun sie gern, denn die Anrufer wollen helfen und für die Kleiderkammer der Gemeinde spenden.  „Wir bekommen täglich mehr als 50 Spenden“, sagt Elke Haas, die für die Gemeinde die Flüchtlingshilfe koordiniert. Jeden Donnerstag kommen etwa 200 Flüchtlinge, um sich neu einzukleiden. Viele von ihnen wohnen in der nahegelegenen Flüchtlingsunterkunft in der Schnackenburgallee.

Die Unterkunft gibt es seit September 2013. Seitdem haben die Gemeindemitglieder schon viele Hilfs-Aktionen organisiert: vom Frauencafé über Deutschkurse bis zu einem Ärzte-Netzwerk, das die Flüchtlinge versorgt. In den Kindergarten der Gemeinde gehen vier Kinder, die aus Syrien, dem Irak und dem Kosovo stammen. Zunächst waren sie in einer eigenen Gruppe untergebracht, jetzt werden sie in den Alltag integriert. „Draußen toben sie mit den anderen Kindern“, berichtet Leiterin Christine Raabe, die zugibt, dass die Verständigung nur mit Händen und Füßen klappe.

"Gelebter Glaube"

Doch nicht nur die Bahrenfelder Gemeinde hilft Flüchtlingen. Dietlind Jochims, Flüchtlingspastorin der Nordkirche, schätzt, dass 50 Gemeinden der beiden Hamburger Kirchenkreise in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Etwa 750 Menschen würden sich engagieren. Davon profitierten sowohl Flüchtlinge als auch Helfer: „Wir lernen alle etwas über unsere Mit-Menschlichkeit, über gelebten Glauben, über das Glück und die Stolpersteine gelingenden Miteinanders“, sagt Jochims.

Das gilt auch für die Kirchengemeinde von Jenfeld, in der Flüchtlinge beraten werden. „Wir haben ein offenes Ohr, geben Rat und Hilfestellung“, sagt Annette Otto, die für die Gemeinde als Migrationsreferentin arbeitet. Ursprünglich wurde  ihre Stelle eingerichtet, um die Gemeinde in dem stark multikulturell geprägten Stadtteil besser zu verwurzeln. Mittlerweile ist Flüchtlingshilfe zum Schwerpunkt ihrer Arbeit geworden. Aber die Menschen kommen nicht nur in Annette Ottos Beratung. Inzwischen ist auch der Zulauf zu den Gottesdiensten so groß, dass sie für die Teilnehmer simultan übersetzt werden. Predigt und Gebete können über Kopfhörer in der anderen Sprache mitgehört werden. Und im Herbst nimmt die Gemeinde mehrere Flüchtlingsfamilien mit auf eine Freizeit nach Mecklenburg. Menschen aus einem anderen Kulturkreis zu begegnen, sei für die deutschen Gemeindemitglieder eine Bereicherung, meint Otto.

"Herberge für Menschen auf der Flucht"

Nach „mutigen und solventen Deutschen“ sucht der Langenhorner Stadtteilpastor Joachim Tröstler. Er ist der Erste Vorsitzende des ökumenischen Vereins „Herberge für Menschen auf der Flucht“, der vor einem Monat in der Ansgarkirche gegründet wurde.

Der Verein sucht Hamburger, die für Menschen aus Syrien eine Verpflichtungserklärung unterzeichnen wollen, damit diese nach Deutschland kommen können. Damit erklären sie sich bereit, den Flüchtlingen in Deutschland Kosten für Essen, Kleidung und eine Unterkunft zu zahlen. Tröstler hat schon viele Hilfsaktionen für Menschen in Flüchtlingsunterkünften koordiniert: Kleiderspenden, Deutschunterricht, Kinderbetreuung – so wie Elke Haas in der Bahrenfelder  Luthergemeinde.

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