Kirchentag in Stuttgart

Zur Eröffnung lachte beim Gottesdienst die Sonne

Großer Andrang beim Gottesdienst auf dem Stuttgarter Schlossplatz
Großer Andrang beim Gottesdienst auf dem Stuttgarter Schlossplatz© Thomas Lohnes / epd

03. Juni 2015 von Timo Teggatz

Stuttgart. Es geht los: Der Stuttgarter Kirchentag ist eröffnet! Auf gleich drei großen Gottesdiensten feierten Zehntausende Christen. „Es braucht Menschen, die an etwas glauben“, sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann zur Eröffnung.

Mit drei großen Gottesdiensten ist der Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart eröffnet worden. Zehntausende Christen versammelten sich unter freiem Himmel. Zu dem bis Sonntag dauernden Treffen werden rund 97.000 Dauerteilnehmer erwartet.

In einem Gottesdienst bei strahlendem Sonnenschein auf dem Stuttgarter Schlossplatz sagte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July, beim Kirchentag gehe es darum, Herzensweisheit zu erlangen. Auf dem Protestantentreffen könne in der Sache hart gestritten werden – über Großprojekte, Demokratieentwicklung, interreligiöse Begegnung, Menschenrechte, Mission und Glaube. Aber dabei achteten die Gesprächspartner einander im Horizont des Bibelwortes "damit wir klug werden", sagte er in seiner Predigt. Das Bibelzitat ist das Leitwort des aktuellen Kirchentags.

In einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Rotebühlplatz erinnerte der koptische Bischof Anba Damian an das Schicksal verfolgter Christen in Ägypten und anderen Ländern. "Unsere koptische Kirche gehört zu den Märtyrerkirchen", sagte das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland laut Manuskript. Damian dankte zugleich den Deutschen für ihre Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen.

Gauck: Kirchentage sind Motivationstraining

Bei einem Gottesdienst in leichter Sprache auf dem Marktplatz appellierte die Magdeburger Pastorin Renate Höppner für einen verständnisvollen Umgang mit der wachsenden Zahl von Flüchtlingen in Deutschland: "Sie bringen Reichtum an Erfahrung mit. Wir müssen lernen, auf sie zu hören." Den Kirchentag bezeichnete sie "als die größte Weiterbildungs-Veranstaltung in Deutschland".

Bundespräsident Joachim Gauck hat den Kirchentag als bewegendes und inspirierendes Begegnungsforum gewürdigt. Das politische Deutschland begegne dem Protestantentreffen mit Respekt, sagte Gauck. Staat und Gesellschaft profitierten davon, wenn Menschen Werte leben und unter Umständen dafür sogar kämpfen.

"Kirchentage sind auch Motivationstraining für alle, die nicht an den großen Problemen der Zeit vorbeisehen wollen", sagte das Staatsoberhaupt. In vielen Teilen der Welt belasteten Armut, Ungerechtigkeit, Friedlosigkeit, Intoleranz und Umweltzerstörung die Menschen. Vor diesen Problemen wollten Menschen, die aus dem Glauben leben, nicht einfach Zuschauer sein. "Sie suchen vielmehr Antworten, die zum Handeln befähigen", ergänzte Gauck.

Sehr politisches Motto

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Kirchentagslosung "damit wir klug werden" als sehr politisches Motto bezeichnet. "Wir brauchen Klugheit. Um weiterhin gemeinsam an gerechteren Wirtschaftsformen, einem Leben in Frieden und einer Zukunft auch für kommende Generationen arbeiten zu können", sagte der Grünen-Politiker.

Politik und Gesellschaft brauchten die Kirchen und Religionsgemeinschaften, "vielleicht mehr als je zuvor", sagte der baden-württembergische Regierungschef. Denn der Staat werden von der Gesellschaft getragen und lebe aus deren moralischen und sozialen Qualitäten. "Es braucht deshalb Menschen, die an etwas glauben, die von etwas überzeugt sind, die sich für ihre Werte und Ideale einsetzen", ergänzte der Katholik Kretschmann. Für diese geistliche Stärkung der Politik sei der Kirchentag mit seinen ehrlichen und konstruktiven Diskussionen ein Forum.

Bis Sonntag werden weitere Spitzenpolitiker und Prominente aus dem In- und Ausland erwartet, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi und Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan. Mehr als 2.500 Veranstaltungen stehen auf dem Programm.

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