Essen gehört nicht in den Müll
28. September 2012
Es gibt ihn wirklich: den "Tag des Butterbrots". Zu Erntedank und anlässlich dieses wenig bekannten Gedenktages am 29. September kritisiert "Brot für die Welt" die große Verschwendung von Lebensmitteln. Das evangelische Hilfswerk weist darauf hin, dass in Deutschland pro Kopf und Jahr 82 Kilogramm Essen im Müll landen. Über die Hälfte davon könnte noch gegessen werden.
Das Hilswerk betonte, dass bereits Kinder Schulbrote wegwerfen. "Brot für die Welt" fordert einen achtsameren Umgang mit Lebensmitteln. Denn die Verschwendung trägt indirekt zum Hunger in der Welt bei - fast eine Milliarde Menschen hungert.
Zu Erntedank feiern Christen die Gaben, die Gott geschenkt hat. "Brot für die Welt" weist darauf hin, dass die Verschwendung dieser Gaben ein gigantisches Ausmaß erreicht hat.
Die Menge der weggeworfenen Lebensmittel allein in den Haushalten der Industriestaaten entspricht mit 222 Millionen Tonnen fast der Menge der Lebensmittel, die in Subsahara-Afrika erzeugt werden (ca. 230 Millionen Tonnen).
"Diese Lebensmittel zu den Hungernden zu schicken wäre jedoch keine Lösung", betont Bernhard Walter, Ernährungsexperte von Brot für die Welt. "Man muss die Bauern dabei unterstützen, ihre Erträge mit nachhaltiger Landwirtschaft zu steigern, ohne Boden, Wasser und Klima zu schädigen. Wir helfen Kleinbauerfamilien auch dabei, Methoden zu entwickeln, ihre Ernten besser zu lagern." Ernteverluste durch unzureichende Lagermöglichkeiten, Pilzbefall oder Ungeziefer seien eine weitere Ursache für Hunger und Unterernährung.
Das Hilfswerk der EKD setzt sich weltweit für die Bekämpfung des Hungers und die Sicherung der Ernährung ein. Im Mittelpunkt stehen Projekte zur Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Afrika, Asien und Lateinamerika.