Letzter Überlebender der KZ-Außenstelle Ladelund gestorben
28. August 2013
Ladelund. Der letzte Überlebende der KZ-Außenstelle Ladelund im Kreis Nordfriesland, der Niederländer Jannes Priem, ist tot. Er starb bereits am vergangenen Donnerstag (22. August) im Alter von 87 Jahren in seiner Heimatstadt Putten. In Ladelund gibt es Priem zu Ehren am Sonnabend, dem 31. August (14.15 Uhr) eine Andacht in der St.-Petrikirche.
Am Mittwoch (28. August) wurde er im benachbarten Schoonhoven beigesetzt. An der Trauerfeier nahm auch der kommissarische Leiter der kirchlichen KZ-Gedenkstätte Ladelund, Stephan Linck, teil.
Das KZ-Ladelund nahe der deutsch-dänischen Grenze wurde am 1. November 1944 als Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme errichtet. Bereits am 16. Dezember 1944 wurde es wieder aufgelöst. In den eineinhalb Monaten starben 301 von rund 2.000 Häftlingen.
Die 1950 gegründete Gedenkstätte befindet sich in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde St Petri Ladelund und wird vom Kirchenkreis Nordfriesland, der Nordkirche und dem Land Schleswig-Holstein unterstützt.
Piem hielt engen Kontakt zur Gedenkstätte
Nach fast 50 Jahren des Schweigens hielt Priem seit 1994 engen Kontakt zu den Mitarbeitern der Gedenk- und Begegnungsstätte. Er wurde 1925 in Putten geboren. Nachdem dort am 30. September 1944 ein Attentat auf einen deutschen Offizier verübt wurde, gab es eine Razzia. Priem und einer seiner Brüder wurden bei einem Bauern aufgegriffen und kam mit allen gefangenen Männern aus Putten in einem Viehwagen ins KZ Neuengamme, zwei Wochen später dann nach Ladelund. Er wurde wiederholt schwer misshandelt. In der Außenstelle starben 171 Holländer.