Trauerfeier für ehemaligen ÖRK-Generalsekretär Potter

Abschied von einem „Gentleman mit großartigem Humor“

Trauer um Philip Potter (v.l.): Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, Bischöfin Kirsten Fehrs und Rudolf Hinz, ehemals ÖRK
Trauer um Philip Potter (v.l.): Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, Bischöfin Kirsten Fehrs und Rudolf Hinz, ehemals ÖRK© Stephan Wallocha / epd

16. April 2015 von Timo Teggatz

Lübeck. Eine Trauerferfeier mit Barockmusik, afrikanischen Gospels und karibischem Trommelklang: Kirchenverteter aus aller Welt haben Abschied von Philip Potter genommen, dem früheren Generalsekretär des Weltkirchenrates. Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, ein langjähriger Freund Potters, war sich sicher: „Im Himmel sagt der Herr zu ihm: Gut gemacht!“

Mit einem Dankgottesdienst im Lübecker Dom ist an den verstorbenen ehemaligen Generalsekretär des Weltkirchenrates (ÖRK), Philip Potter, erinnert worden. Mit seiner Liebe, seinem hervorragenden Intellekt und Humor habe Potter sich für die Einheit der Kirchen in der Welt engagiert, sagte Desmond Tutu, ehemaliger Erzbischof von Kapstadt (Südafrika) und Friedensnobelpreisträger, vor mehr als 300 internationalen Gästen. Bischöfin Kirsten Fehrs nannte Potter einen "großherzigen Menschen und bahnbrechenden Ökumeniker". Der "groß gewachsene Karibe" sei ein Gentleman mit großartigem Humor gewesen.

Potter war am 30. März im Alter von 93 Jahren in Lübeck gestorben. Seit 1984 war er mit Bärbel Wartenberg-Potter verheiratet, die von 2001 bis 2008 Lübecker Bischöfin war. Er wird in den kommenden Tagen im engen Familienkreis beigesetzt.

Potters Einsatz gegen die Apartheid

Tutu betonte, Potter habe geholfen, "das Joch der Kolonisation" abzuwerfen. Besonders dankbar sei er ihm für seinen Einsatz gegen das Apartheidssystem in seiner Heimat Südafrika. Er sei sicher, dass Potter im Himmel mit einer Feier von Nelson Mandela empfangen werde, scherzte der langjährige Wegbegleiter und Freund. Und der Herr werde zu ihm sagen: "Well done!" (dt.: Gut gemacht!)

Geboren wurde Potter am 19. August 1921 auf der Karibik-Insel Dominica. Nach seinem Studium in Kingston (Jamaika) und London war er in der christlichen Studentenbewegung SCM aktiv. 1950 ging er für vier Jahre als Methodisten-Pastor nach Haiti. Im Anschluss arbeitete Potter in verschiedenen Funktionen beim ÖRK, wo er auch seine spätere Frau Bärbel kennenlernte. Als ÖRK-Generalsekretär von 1972 bis 1984 war er der erste Vertreter aus der Dritten Welt in diesem Amt.

Potter habe schon früh rassistische Angriffe erfahren, sagte Bischöfin Fehrs. Seine Anliegen habe er stets deutlich formuliert: gegen die Apartheid in Südafrika, gegen das atomare Wettrüsten und für eine neue Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche. Fehrs: "Er war ein lebendiger Stein des Anstoßes - gerade in den Kirchen, die sich mit den Mächten dieser Welt arrangiert hatten."

Die Einheit der Christenheit vorangebracht

ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit nannte Potter einen "Pilger auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens". Er habe sich selbst, die Kirche und die Weltgemeinschaft bewegt. Mit Visionen und Leidenschaft habe er die Einheit der Christenheit vorangebracht.

Die frühere ÖRK-Präsidentin Ophelia Ortega erinnerte an Potters Einsatz für die Christen in ihrer Heimat Kuba. Er habe ihnen eine Vision von der radikalen Botschaft der Bibel und von der Mission der Kirche vermittelt. Ihm sei es zu verdanken, dass so viele Christen trotz antireligiöser Anfeindungen Kuba nicht verlassen hätten.

Nach seiner Pensionierung beim ÖRK ging Potter mit seiner Frau von Genf nach Jamaika, wo beide an der Universität Kingston Theologie lehrten. Als Bärbel Wartenberg-Potter 2001 zur Lübecker Bischöfin gewählt wurde, zogen beide nach Lübeck. Sein 90. Geburtstag am 19. August 2011 wurde mit einem internationalen Empfang gefeiert.

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