Gesellschaft

Kunst-Installation am Krieger-Denkmal zerstört

Unbekannte haben diese Kunst-Installation aus Wäschestücken zerstört
Unbekannte haben diese Kunst-Installation aus Wäschestücken zerstört© Marlise Appel

10. November 2014 von Timo Teggatz

Hamburg. Die Kunstinstallation am Kriegerdenkmal Dammtor ist zerstört worden. Mit der Aktion wollten die Initiatoren die „kriegsverherrlichende Symbolik hinterfragen“. Die Täter schlugen ausgerechnet an einem historisch bedeutsamen Tag zu.

Unbekannte Täter haben am Wochenende eine Kunstinstallation am Kriegerdenkmal am Stephansplatz/Dammtor zerstört. Wie Pastor Ulrich Hentschel von der Ev. Akademie der Nordkirche als einer der Initiatoren am Sonntag mitteilte, war das Kunstwerk erst am 2. November errichtet worden und sollte bis zum Volkstrauertrauer (16. November) stehen bleiben. Hentschel erstattete Anzeige.

Die Kunstinstallation bestand aus weißen, alltäglichen Wäschestücken, die an einer Wäscheleine rund um das Kriegerdenkmal an mehreren fest im Boden verankerten Stangen aufgehängt waren. Absicht der Kunstaktion sei gewesen, die "kriegsverherrlichende Symbolik und Geschichte dieses Denkmals kritisch zu hinterfragen", sagte Hentschel. Das künstlerische Konzept und seine Umsetzung wurden gestaltet von Axel Richter vom "KunstHaus am Schüberg" (Hoisbüttel) und dem Hamburger Künstler Uwe Schloen.

"Bemerkenswert und erschreckend"

"Wir müssen jetzt mit Zorn und Enttäuschung zur Kenntnis nehmen, dass es mitten in Hamburg Menschen gibt, die eine zum eigenen Nachdenken herausfordernde Kunstaktion nicht zulassen wollen", sagte Hentschel. Es sei "bemerkenswert und erschreckend", dass die Zerstörungsaktion "an den Tagen stattfindet, an denen auch an die antijüdische Pogromnacht 1938 erinnert wird".

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