Pfingsten

Wir feiern den Aufbruch und die Hoffnung

In der Cantatekirche in Hamburg-Duvenstedt sitzen die Tauben als Symbol für den Heilgen Geist auf dem Taufbecken.
In der Cantatekirche in Hamburg-Duvenstedt sitzen die Tauben als Symbol für den Heilgen Geist auf dem Taufbecken. © Gero von Kitzing

22. Mai 2021 von Julia Krause

Pfingsten ist das Fest der Aufbruchs in eine helle Zukunft. Die Nordkirche hat die Gemeinden eingeladen, die Freude über dieses Fest auf kreative Weise auszudrücken: Mit Origami-Tauben und dem Lied "Schiff Ahoi". Wir zeigen Impressionen der Werke – und welche Botschaft hinter ihnen steckt.

An Pfingsten feiern wir den Geburtstag der christlichen Kirche: Die Jünger erleben das Pfingstwunder – sie sind vom Heiligen Geist erfüllt und können plötzlich mehrere Sprachen sprechen und so die christliche Botschaft in alle Welt tragen. 

Taube als Sinnbild für Hoffnung und Zuversicht

Da der Heilige Geist jedoch unsichtbar und damit schwer zu erfassen ist, wird er oft in Symbolen ausgedrückt. Das prominenteste Symbol für ihn ist die Taube. Sie taucht nicht nur in der Bibel auf – etwa in der Taufgeschichte Jesu – sondern ist mittlerweile so etwas wie ein universales Zeichen für Frieden, Hoffnung, Zuversicht und einen Neubeginn. 

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In Dömitz fliegen die Pfingsttauben vor dem Altar. © Inga Roetz-Millon

Klar, dass die Taube zum zweiten Pfingstfest in der Pandemie nicht wegzudenken ist. In der Nordkirche, aber auch in vielen anderen Kirchen, schmückt sie deshalb in Form von Origami-Kunstwerken den Altarraum, das Taufbecken oder auch den Kirchvorplatz und Pfarrgarten.

"Sie hat etwas Verbindendes", sagt Inga Roetz-Millon, Pastorin der Kirchengemeinden Dömitz und Neu Kaliß. Zum einen verdeutlicht sie, dass Jesus als Tröster kommt, zum anderen steht sie für den Aufbruch. Und genau diese Aufbruchstimmung sei an diesem Pfingstfest, das mit dem Beginn des Sommers und einer merkliche Besserung der Pandemie-Lage zusammenfällt, auch in der Gemeinde zu spüren, sagt sie. Somit gehe es um einen Neubeginn im doppelten Sinn, erläutert sie. 

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An der Christuskirche in Pinneberg kündigen die Tauben die Pfingstgottesdienste im Schaukasten an. © Julia Krause, Nordkirche

Die Verheißung von Freiheit 

Den Pfingstgottesdienst feiert sie aus Sicherheitsgründen noch draußen, im Pfarrgarten Neu Kaliß. Die 120 Tauben, die sie zusammen mit einer Ehrenamtlichen zum Fest gefaltet hat, flattern währenddessen drinnen, in der Dömitzer Kirche. Sie ist bei gutem Wetter von 10 bis 18 Uhr geöffnet, so dass jeder, der möchte, sich die Installation anschauen und von ihr inspirieren lassen kann. Nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern auch Touristen, die nach der langen Durststrecke langsam wieder eintrudeln, sind dazu eingeladen, sagt Pastorin Roetz-Millon. 

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Pfingsttauben in der Cantatekirche in Duvenstedt. © Gero von Kitzing

Zum besseren Verständnis hängt sie zur Tauben-Installation kleine Impulstexte: "Die Taube ist nicht nur ein Symbol für den Heiligen Geist. Die Taube bedeutet auch Aufbruch – Noah schickte sie los, um zu sehen, ob das Wasser schon zurückgegangen ist und ob neues Leben möglich ist. Vielleicht befinden auch wir uns gerade in so einer Zeit des Aufbruchs?" ist in einem zu lesen. Weiter heißt es: "Die Inzidenzzahlen sinken, die Hoffnung auf weitere Lockerungen der Corona-Regelungen steigt. Eine Verheißung von Freiheit, von Aufbruch, von Vorfreude auf das, was vielleicht schon bald wieder möglich sein wird. Was wir so lange entbehrt und vermisst haben."

Pfingstlied: Schiff Ahoi 

Parallel dazu haben einige Gemeinden die Idee der Nordkirche aufgegriffen, das Lied "Schiff Ahoi" einzuüben, um damit ebenfalls Hoffnung und Aufbruchstimmung zu verbreiten. Dabei herausgekommen sind teils ganz eigene, mitreißende Interpretionen.

Eine davon hat Kirchenmusikerin Ulrike Frick zusammen mit einer Kollegin aus der Kirchengemeinde Alt Rahlstedt in Hamburg aufgenommen. Zu hören ist eine sehr nordische Version inklusive Möwengeschrei und Schiffshupe. "Der Wahnsinn bei dem Lied ist: Der Refrain bleibt im Kopf, ob man will oder nicht", sagt Ulrike Fricke fröhlich.

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Frischluft dürfen die Papiertauben in der Kirchengemeinde Wahlstedt schnuppern. © Anne Smets

Ihr Gedanke dabei war, etwas zu schaffen, was jeden zum Mitsingen verleitet und gute Laune verbreitet, erklärt sie. An Pfingsten wird das eigens dazu produzierte Musikvideo im Gottesdienst abgespielt. Daneben ist auch auf dem Youtube-Kanal der Nordkirche zu finden. Zu sehen sind darin Bilder des Hamburger Hafens. Die Taube kommt ebenfalls vor, wenn es im Liedtext heißt: "Ahoi die weiße Taube fliegt, am Horizont ist Land in Sicht."  

Mit den Gedanken bei dir

Das Sinnbild der Taube taucht auch in der Kirchengemeinde Eichede im Kreis Steinburg auf: Dort hat Pastorin Philine Pawlas viele Origami-Tauben gebastelt und in den Altarraum gehängt. Neben der frohen Pfingstbotschaft haben sie für sie auch eine ganz persönliche Bedeutung: "Es ist auch ein Gedenken, das mitschwingt", sagt sie. "Wir haben in der Gemeinde viele Erkrankte. Es geht nicht nur um Corona, sondern auch andere schwere Erkrankungen wie Krebs."

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Die Tauben sollen auch ein Symbol der Hoffnung für alle Erkrankten sein, sagt Pastorin Pawlas aus Eichede, die ihre Kirche ebenfalls mit ihnen geschmückt hat. © Philine Pawlas

All jenen, die damit kämpfen, solle mit der Aktion symbolisiert werden: Wir denken an euch und senden euch ein Hoffnungszeichen, so Pastorin Pawlas. 

Pfingstaktion

Eine Anleitung dazu, wie die Tauben gefaltet werden, gibt es auf der Seite Hoffnungswege der Nordkirche. Dort finden sich auch die Notenblätter zum Lied "Schiff ahoi" für Bläser, Klavier, Pop und Chor. 

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