10 Jahre Nordkirche

Daten und Fakten zur Nordkirche: Unsere Landeskirche in Zahlen

850 Kilometer Küstenlinie zählen zum Gebiet der Nordkirche.
850 Kilometer Küstenlinie zählen zum Gebiet der Nordkirche.© Frank McKenna/Unsplash

05. Juni 2022

Aktive Ehrenamtliche, engagierte Hauptamtliche und interessierte Gemeindemitglieder gestalten das Leben der Gemeinden vor Ort. Dahinter steckt ein gewaltiger Verwaltungsapparat mit verschiedenen Einrichtungen und Strukturen. Ein Einblick in die wichtigsten Daten und Fakten der Nordkirche:

Sonderseite: 10 Jahre Nordkiche

Mehr als 1,8 Millionen Menschen sind Mitglied in der Nordkirche. Genau genommen sind es 1 839 274 Menschen, die im Dezember 2021 der Landeskirche angehörten. Der größte Teil davon lebt mit 1 195 160 Menschen in Schleswig-Holstein. In Hamburg hat die Nordkirche 419 549 Mitglieder und in Mecklenburg-Vorpommern sind es 220.430 Mitglieder.

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Infografik aus dem Jahr 2018© AfÖ

Wie alle Kirchen verliert auch die Kirche zwischen den Meeren Mitglieder. 32 551 Menschen traten 2021 aus der Nordkirche aus, aktiv wieder eingetreten sind 1902 Menschen. Mit 33 761 verstorbenen Kirchenmitgliedern der Nordkirche im Jahr 2021 wirkt sich die demografische Entwicklung der Gesellschaft deutlich auf die Mitglieder aus.

Bei den Kasualien sind in den statistischen Zahlen der Nordkirche für 2021 nur die Taufen erfasst. Hier zeigt sich, dass der coronabedingte Einbruch der Taufen – von 15 118 in 2019 auf 7016 in 2020 (-53,6 Prozent) – gestoppt wurde. 10 264 Taufe wurden in der Nordkirche 2021 gefeiert. Nicht nur bei Taufen, auch bei den Hochzeiten hatte es von 2019 auf 2020 aufgrund der Pandemie erhebliche Einbrüche gegeben. Bei den Trauungen war der Rückgang von 4144 in 2019 auf 909 in 2020 prozentual sogar noch dramatischer (-78,1 Prozent).

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Am Hamburger Elbstrand wurden an Pfingstsamstag (11.06.2011) an 39 Taufstationen 243 Kinder getauft. Foto: Pastor Erik Thiesen (M.)© epd-bild / Stephan Wallocha

Besonders beliebt bei den Menschen im Norden sind auch die Taufen am Wasser – egal, ob am Elbstrand, an Nord- oder Ostsee: dass 850 Kilometer Küstenlinie zum Gebiet der Nordkirche zählen, spiegelt sich auch an der Nähe der Menschen zum Wasser wider. Rechnet man Inseln und Halligen dazu, kommt man sogar auf gut 3000 Kilometer Kirche an der Küste.

Die Küstennähe macht die Nordkirche, die sich vom südlichen Dänemark und Flensburg bis nach Hamburg, von Glückstadt über Lübeck und Kiel, Schwerin und Stralsund bis hin zur polnischen Grenze erstreckt, auch zu einem beliebten Touristenziel. Hinzu kommen weitere touristische Ziele wie die Mecklenburgische Seenplatte, die Holsteinische Schweiz, die Hansestädte Lübeck, Wismar, Rostock und die Metropole Hamburg. Daher ist auch die Urlauberseelsorge im Norden von großer Bedeutung.

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Die Alte Kirche St. Salvator ist das Wahrzeichen der Insel Pellworm. Errichtet wurde sie um 1200 und gehört damit zu den ältesten Kirchen Nordfrieslands. © Adobestock; fotografci

Kirche am Urlaubsort gibt es in Büsum, Eckernförde, Golsmaas, Grömitz, Helgoland, Kühlungsborn, Laboe, Pellworm, St. Peter-Ording, Schönberg und Wyk auf Föhr.

Rund 1600 Pastoren und Pastorinnen, 73 000 Ehrenamtliche

Trotz ihrer zehn Jahre ist die Nordkirche nach wie vor die jüngste evangelische Landeskirche in Deutschland. Gegründet wurde die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, so ihr offizieller Name, als Zusammenschluss aus der Nordelbischen Kirche in Hamburg und Schleswig-Holstein mit der Landeskirche Mecklenburgs und der Pommerschen Evangelischen Kirche.

Mit rund 1,9 Millionen Mitgliedern ist die Nordkirche die fünftgrößte Landeskirche in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), flächenmäßig mit über 40 000 Quadratkilometern sogar die zweitgrößte.

© Kommunikationswerk der Nordkirche

Die Mitglieder leben in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, einige Gemeinden befinden sich in Brandenburg und Niedersachsen. Rund 1600 Pastorinnen und Pastoren arbeiten vor Ort und in den Hauptbereichen der Nordkirche. Außerdem sind mehr als 73 000 Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden und in kirchlichen Einrichtungen aktiv (alle Daten stammen aus Dezember 2020).

Die Nordkirche hat 920 Kirchengemeinden in 13 Kirchenkreisen in 3 Sprengeln – Schleswig und Holstein, Hamburg und Lübeck, Mecklenburg und Pommern.

Die drei Sprengel der Nordkirche

Im Sprengel Schleswig und Holstein sind es Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Dithmarschen, Rendsburg-Eckernförde, Altholstein, Plön-Segeberg, Ostholstein und Rantzau-Münsterdorf sowie die Nordschleswigsche Gemeinde.

Im Sprengel Hamburg und Lübeck sind es Hamburg-West/Südholstein, Hamburg-Ost und Lübeck-Lauenburg. Der Sprengel Mecklenburg und Pommern besteht lediglichaus zwei Kirchenkreisen, aus Mecklenburg und Pommern. Dithmarschen ist mit rund 80 000 Mitgliedern der kleinste, Hamburg-Ost mit mehr als 370 000 der Mitgliederstärkste Kirchenkreis.

Die Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern umfassen ein Gebiet von insgesamt mehr als 23 000 Quadratkilometern – und dennoch behauptet der Kirchenkreis Nordfriesland fest, mit all seinen Inseln bei Ebbe der Größte im Norden zu sein. Jeder Kirchenkreis wird von einem oder mehreren Pröpstinnen oder Pröpsten geleitet. Es gibt 34 Pröpstinnen und Pröpste, zehn davon sind in den beiden Hamburger Kirchenkreisen im Amt. In Mecklenburg gibt es vier, in Pommern drei – wobei dort gerade bei einem der Propsteisitze, dem in Demmin, ein Standortwechsel beschlossen wurde.

In Schleswig-Holstein haben alle Kirchenkreise außer Dithmarschen zwei Pröpste. Der Kreis Dithmarschen hat einen Propst und eine stellvertretende Pröpstin. Im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf gab es anfänglich auch nur einen Propst, dort wurde 2020 ein zweiter Propsteisitz eingerichtet.

Sieben Hauptbereiche, 1900 Kirchen

Das „Kirchenparlament“ für die einzelnen Regionen sind die Kirchenkreissynoden. Sie haben je nach Größe zwischen 44 und 154 Mitglieder. Diese werden nach einem Stimmwertverfahren von den Kirchengemeinderäten gewählt. Der Kirchenkreisrat verwaltet die Angelegenheiten des Kirchenkreises, führt die Aufsicht über die Kirchengemeinden und Mitarbeitenden des Kirchenkreises und achtet auf die Ausführung der Verwaltungsmaßnahmen des Landeskirchenamts. Die meisten Mitglieder des Kirchenkreisrates werden aus der Mitte der Kirchenkreissynode gewählt. Zudem gehören die Pröpstinnen und Pröpste diesem Leitungsgremium an.

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Die 2. Sondertagung der Landessynode ist eröffnet.© Hübner, Nordkirche

Die Nordkirche wird von der Landessynode, der Kirchenleitung und Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt geleitet. Die oberste Verwaltungsbehörde ist das Landeskirchenamt. Es hat seinen Sitz in Kiel, eine Außenstelle in Schwerin. und verwaltet grundsätzlich alle Angelegenheiten der Landeskirche. Weitere Aufgaben liegen unter anderem in der Vorbereitung und Durchführung der Beschlüsse der Kirchenleitung, der Beratung und Unterstützung der Kirchenkreise und Kirchengemeinden und in der Dienstaufsicht über die Pastorinnen und Pastoren sowie die Mitarbeitenden der Landeskirche.

Unsere Hauptbereiche

Die Nordkirche hat sieben Hauptbereiche, die jeweils mehrere Dienste und Werke, Einrichtungen und Beauftragte verbinden. Diese arbeiten gemäß ihrem inhaltlichen Auftrag mit einem gemeinsamen Budget unter einer Gesamtleitung zusammen. In den vergangenen Jahren haben auf dieser Ebene mehrere Umstrukturierungen stattgefunden, sodass es nun folgende Hauptbereiche gibt: Schule, Gemeinde- und Religionspädagogik, Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog, Gottesdienst und Gemeinde, Mission und Ökumene, Generationen und Geschlechter, Medien sowie den Hauptbereich Diakonie.

Die Dienste und Werke haben sich auf besondere Aufgaben spezialisiert und sind mit ihrem Know-how in vielen gesellschaftlichen Bereichen aktiv. Sie antworten auf Fragen und Anforderungen der modernen Gesellschaft, wie es die Ortsgemeinden allein nicht vermögen. Zudem unterstützen sie die Gemeinden in ihrer Arbeit, zum Beispiel durch Beratungen und Fortbildungen oder die Durchführung von Projekten.

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Der Ausblick zwischen den Türmen des Doms zu Lübeck.© Andre Leisner, Adobestock

Etwa 1900 Kirchen und Kapellen sind in den Städten und Gemeinden sichtbare Botschafter der Nordkirche. Viele gehören zur norddeutschen Backsteingotik, es gibt kleine Feldsteinkirchen, Kirchen aus der Aufbruchszeit der 1950er- und 60er-Jahre und dazu stattliche Barockkirchen. Etwa 1200 dieser Kirchen stehen in Mecklenburg-Vorpommern. Viele von ihnen beherbergen lebendige Gemeinden – und sind zugleich wegen ihrer Schönheit eine Reise wert.

Zukunftsprozess „HorizonteHoch5“

„HorizonteHoch5“ – so heißt der Zukunftsprozess, den die Nordkirche gestartet hat. Anstoß für den Reformprozess war die sogenannte „Freiburger Studie“ von 2019, die zu dem Ergebnis kam, dass sich bundesweit die Mitgliederzahlen der evangelischen wie katholischen Kirche bis zum Jahr 2060 halbieren werden und dass sich daraus resultierend auch die Einnahmen aus den Kirchensteuern halbieren werden. Die Nordkirche hat sich mit den Ergebnissen der Studie beschäftigt, und auf Grundlage dieser Beratungen hat die Landessynode im November 2019 die Kirchenleitung gebeten, unter breiter Beteiligung aller kirchlichen Ebenen einen Zukunftsprozess zu initiieren – kurz: „HorizonteHoch5“.

Zahlreiche Impulse gingen als Rückmeldungen ein, eine Koordinierungsgruppe hat sie ausgewertet und in Themenclustern verdichtet. Auf der Internetseite www.horizontehoch5.de gibt es die Möglichkeit, sich innerhalb dieser acht Themencluster zu beteiligen. Hierbei stehen auch Fragen zu individuellen Beteiligungsformen, neuen Zugangsmöglichkeiten, kirchlicher Präsenz in Sozialraum und Gesellschaft sowie Digitalisierung auf der Agenda. 

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