Dr. h.c. Gerhard Ulrich

Gerhard Ulrich wurde am 21. Februar 2013 von der Landessynode der Nordkirche zum ersten Landesbischof der Nordkirche gewählt. Er trat seinen Dienst am 3. Juni 2013 an. Als Landesbischof war Gerhard Ulrich zugleich der Vorsitzende der Kirchenleitung. Seine Predigtstätten waren der Dom zu Schwerin und der Dom zu Lübeck. Zu den zentralen Aufgaben von Landesbischof Gerhard Ulrich gehörte der leitende geistliche Dienst in der Nordkirche. Er vertrat die Kirche gegenüber den Ländern, ihren Parlamenten und Regierungen sowie im gesamten kirchlichen und öffentlichen Leben. Gerhard Ulrich war bis November 2018 zudem Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Am 1. Februar 2019 verlieh ihm die Theologische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Ehrendoktorwürde Dr. h.c.
Am 9. März 2019 wurde Dr. Gerhard Ulrich im Dom zu Schwerin von seinem Amt als erster Landesbischof der Nordkirche entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet.

Kontakt

Landesbischof em. Dr. h.c. Gerhard Ulrich
Alt-Bischof
Landesbischof der Nordkirche (2013-2019)

Lebenslauf

Gerhard Ulrich wurde am 9. März 1951 in Hamburg geboren. Er wuchs in Hamburg-Rahlstedt auf. Nach dem Abitur am Gymnasium Rahlstedt leistete er von 1971 bis 1972 den Wehrdienst. Gerhard Ulrich studierte zunächst Germanistik, Theaterwissenschaften und Schauspielkunst. 1974 wechselte er zum Studium der Evangelischen Theologie, das er an der Universität Hamburg absolvierte.

Vikariat und erste Pfarrstelle

Von 1979 bis 1981 war Gerhard Ulrich Vikar in Preetz. 1981 wurde er im Dom zu Lübeck von Bischof Ulrich Wilckens ordiniert. Danach war er zunächst Pfarrverwalter in Barsbüttel im Kirchenkreis Stormarn. Von 1983 bis 1986 hatte er ein Pfarramt in Hamburg-Wellingsbüttel inne. 1987 übernahm Gerhard Ulrich die Aufgabe eines hauptamtlichen Mentors zur Ausbildung von Vikarinnen und Vikaren in der Region Schleswig. 1991 wurde er Direktor des Prediger- und Studienseminars der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Preetz.

Propst in Angeln

Gerhard Ulrich war von 1996 bis 2008 Propst des Kirchenkreises Angeln mit Sitz in Kappeln und ab 2003 auch Mitglied der Kirchenleitung der Nordelbischen Kirche.

Wahl zum Bischof

Am 12. Juli 2008 wählte ihn die Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Bischof des neuen Sprengels Schleswig und Holstein in der Nachfolge von Bischof Dr. Hans Christian Knuth. Sein Amt als Bischof trat er am 1. Oktober 2008 an.

Bischof Ulrich wurde im Jahr 2009 zum Vorsitzenden der Kirchenleitung der Nordelbischen Kirche und zum Vorsitzenden der gemeinsamen Kirchenleitung der drei evangelischen Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg, Pommern gewählt. Aus diesem Grund hatte er bis zu seiner Wahl zum Landesbischof der Nordkirche im Jahr 2013 seinen Arbeitsschwerpunkt in das Nordelbische Kirchenamt bzw. Landeskirchenamt nach Kiel verlegt.

Wahl zum Landesbischof

Gerhard Ulrich wurde im Februar 2013 von der Landessynode der Nordkirche zum Landesbischof gewählt. Dieses Amt übte er seit Juni 2013 aus. Seine Predigtstätten waren der Dom zu Schwerin und der Dom zu Lübeck.

Im November 2011 wurde Gerhard Ulrich zum Leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) gewählt und hatte dieses Amt bis November 2018 inne. Am 1. Februar 2019 wurde ihm von der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Ehrendoktorwürde Dr. h.c. verliehen.

Am 9. März 2019 wurde Dr. Gerhard Ulrich im Dom zu Schwerin von seinem Amt als erster Landesbischof der Nordkirche entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet.

Gerhard Ulrich ist seit 1982 verheiratet mit Cornelia Ulrich, geb. Bobert, und ist Vater von vier erwachsenen Söhnen.

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Predigten

Predigt anlässlich des Pröpstekonvents auf Schloß Gottorf

O Heiland, reiß die Himmel auf. Reiß ab vom Himmel Tor und Tür. Reiß ab wo Schloss und Riegel für. 
Ja, liebe Schwestern und Brüder, das klingt dramatisch. Die ganz große Geste. Reiß den Vorhang, reiß die Himmel auf. Reiß das Schloss ab und den Riegel. Hoher Erwartungsdruck ist spürbar. Ungeduldige, aggressive, apokalyptische Untertöne klingen auf -- Erinnerungen an Golgatha werden wach: und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke...

SCHLESWIG

Dialogpredigt zwischen Bischof Gerhard Ulrich und dem Architekten Gregor Sunder-Plassmann zu Mt 15, 15-19 im St. Petri-Dom zu Schleswig

Bischof Ulrich: Petrus, der St.Petri- Dom und das Fundament. Mein Fundament. Ein spannendes Thema, Ein wunderbarer Text im Evangelium, nicht wahr?! Ein schönes Fresko, das wir hier sehen können, mit den beiden Spruchbändern: Tu es Christus – Tu es Petrus, Du bist der Christus, der Gesalbte, der Sohn des lebendigen Gottes. Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

SCHLESWIG

Predigt anlässlich des Kanzeltausches zwischen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern zu Micha 4, 1-4

„Mauern überwinden!“ – so lautet das Leitwort für die diesjährige Friedensdekade, die Sie mit diesem Gottesdienst eröffnen. „Mauern überwinden!“ Mauern, die mich trennen von anderen Menschen, Mauern, die mich trennen von mir selbst, Mauern, die mich trennen von Gott.

ROSTOCK

Wiedereinweihung Alte Kirche

Auf diese Steine können Sie bauen! Das ist ein großes Versprechen: auf etwas bauen können. Gewiss sein, dass es Bestand hat in den Stürmen des Lebens und im Wandel der Zeiten, auch wenn die Fluten kommen und das Wasser bis zum Hals steht.

PELLWORM

Predigt am 6. Juni 2009 im Abschlussgottesdienst der Nordelbischen Synode im Dom zu Lübeck über 4. Mose 11, 11-17; 24-29

Liebe Schwestern und Brüder! 

 I 
 Syn hodos der gemeinsame Weg, unser gemeinsamer Weg: er endet hier. Noch einmal halten wir inne, nach sechs vollen, erfüllten, bewegten und bewegenden Jahren. Halten inne, uns zu vergewissern, des gemeinsamen Ziels. Und um uns zu stärken. Denn zwar endet ein gemeinsamer Wegabschnitt. Aber nicht der Weg oder die Wege, auf denen wir unterwegs sind, enden hier.

LÜBECK

Predigt am Ostermontag, 13. April 2009 im St. Petri-Dom zu Schleswig über Lukas 24, 13 – 35

Liebe Gemeinde! 
 Eine wunderbare Ostergeschichte haben wir gerade gehört. Zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus. „Da wurden ihnen die Augen geöffnet.“ Der Auferstandene ist der Augenöffner. Sie können ihn erkennen, weil er sich ihnen zu erkennen gibt. Sie können wieder glauben, können aufbrechen, können sich neu auf den Weg machen. Eine Auferstehungsgeschichte.

SCHLESWIG

Predigt im Ordinationsgottesdienst am 15. März 2009 im St. Petri-Dom zu Schleswig

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder! „Lass die Toten ihre Toten begraben! Du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!“ -- „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ Zwei harte Gebote Jesu, die sperrig mir entgegen kommen.

SCHLESWIG

Predigt im Festgottesdienst zum Abschluss der zweijährigen Ausbildung zum nebenamtlichen Kirchenmusiker (C-Kurs)

Liebe Festgemeinde! Dies ist ein schöner, ein klingender Tag für die Kirchenmusik und für das gottesdienstliche Leben im Sprengel Schleswig und Holstein, in Nordelbien – vor allem in den an der Ausbildung beteiligten Kirchenkreisen Eutin, Kiel, Lübeck, Neumünster, Oldenburg, Plön und Segeberg.

PLÖN

Lukas 12, 35-40

Liebe Gemeinde, 
„Gott behüte deinen Ausgang und Eingang“ – dieser Segenswunsch am Schluss des heutigen Psalms beschreibt die Situation an diesem Abend: wir stehen an einer Schwelle, zwischen den Jahren. Zwischen Ausgang und Eingang.

ST. PETRI-DOM SCHLESWIG

Lukas 12, 35-40

Liebe Gemeinde, "Gott behüte deinen Ausgang und Eingang" - dieser Segenswunsch am Schluss des heutigen Psalms beschreibt die Situation an diesem Abend: wir stehen an einer Schwelle, zwischen den Jahren. Zwischen Ausgang und Eingang.

SCHLESWIG

Texte

Impulsvortrag auf dem Gewerkschaftstag des VKM

Die Nordkirche und das Arbeitsrecht

15. August 2012 - Lübeck

Grußwort auf dem Symposium "Das Herrenmahl"

Grußwort beim Empfang zum Abschluss des Internationalen Symposiums „Das Herrenmahl – Ursprung und Kontexte“ an der Theologischen Fakultät der Christian Albrechts Universität zu Kiel.

9. August 2012 - Kiel

„Lebensgeister - die Rolle von Spiritualität und Religion im Quartier"

Liebe Schwestern und Brüder, sehr geehrte Damen und Herren, ich bin – wie eben Pastor Ellendorf für sich schon gesagt hat, ebenfalls ein „Newcomer“ in Sachen „Q8“. Ich habe sogar vielleicht nicht die richtigen Vorstellungen darüber, was eigentlich ein Quartier ist. Ich vermute, das Quartier beschreibt das, was früher einmal die Stadtteile waren? – Wie auch immer: als geborener Hamburger, der im Stadtteil (oder Quartier) Hamburg- Rahlstedt aufgewachsen ist, weiß ich aus eigener Erfahrung: Keine Metropole ist derart dörflich organisiert, wie die Metropole Hamburg! Hier finden sich Stadtteile mit starkem Selbstbewusstsein. Als ich klein war, fuhren meine Schwester und ich häufig mit der Bahn von Rahlstedt aus zum Hauptbahnhof. Dann verabschiedeten wir uns zu Hause: „Wir fahren in die Stadt!“

2. FEBRUAR 2012 - VORTRAG IN DER EVANGELISCHEN STIFTUNG ALSTERDORF, HAMBURG

„Alsterdorf - Evangelische Stiftung in einer multireligiösen Metropole“

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist mir eine Freude, den heutigen Tag bei der Evangelischen Stiftung Alsterdorf zu Gast zu sein. So waren wir vorhin ab 13.00 Uhr in der Heilandskirche zusammen, um einen Fachtag für ihre Mitarbeitenden und für Menschen im Stadtteil zu bestreiten. Das Thema hieß: „Lebensgeister – die Rolle von Spiritualität und Religion im Quartier“. Es ging lebendig zu, ich habe eine Menge gehört und gelernt und das alles hat mich bestärkt in der Meinung, dass wir auch hier als Kirche vor Ort groß von Kirche reden sollen: Pointiert also bezeugen in Wort und Tat die gute Botschaft von Jesus Christus! Allein an den Herrn der Kirche gebunden, sind wir frei, uns allen hier lebenden Menschen, all´ ihren Sehnsüchten, Hoffnungen und Problemen zuzuwenden – mit allen gemeinsam das anzupacken, was es anzupacken gilt, um ein gutes und friedliches Miteinander im Quartier zu gestalten. Was ich heute über die Bürger-Plattform in Hamburg-Hamm gehört habe und über das Engagement der Religionsgemeinschaften darin, bestärkt mich in der Überzeugung: wir tragen für das Miteinander der Verschiedenen eine herausragende Verantwortung, gerade als Christenmenschen, die als „Gemeinschaft in versöhnter Verschiedenheit“ unterwegs ist, tun wir das! Mit diesem Begriff hat schon die Lutherische Weltversammlung 1977 in Dar-es-Salam die Kirche weltweit bezeichnet.

2. FEBRUAR 2012 - MPULSVORTRAG VOR DEM KREIS DER FREUNDE UND FÖRDERER DER EVANGELISCHEN STIFTUNG ALSTERDORF, HAMBURG

Heiliges Schauspiel – Gottesdienst und Theater

„Ach, Theatermann sind Sie gewesen?! - Na, da ist ja wohl auch kein großer Unterschied zwischen Pastor und Schauspieler ...“ Noch klarer und direkter formulieren schon mal meine vier Söhne, wenn Sie ihren Vater in Aktion erleben: „Du kannst tun, was du willst, Vater: du bist und bleibst auch immer ein Schauspieler.“

27. JANUAR 2012 - VORTRAG BEI DER DOMTAFEL - FÖRDERKREIS SCHWERINER DOM E. V.

„Unser Kreuz hat keine Haken!“ Warum Christen gegen Neonazis und ihre Ideologie Stellung beziehen - Ein theologischer Impuls

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich rede zu diesem mir gestellten Thema im Bewusstsein meiner geistlichen Verantwortung als Bischof unserer Kirche und in Übereinstimmung mit dem, was die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland zuletzt Ende Oktober 2009 erneut bekräftigt hat: „Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland ist beunruhigt, dass rechtsextremes Gedankengut, das sich vermehrt in brutalen Gewalttaten äußert, in ganz Deutschland vorzufinden ist. Wir nehmen mit Sorge zur Kenntnis, dass dieses Gedankengut nicht mehr nur in privaten, kleinen Kreisen, sondern öffentlich vertreten wird. Wir beklagen sowohl rechtsextreme Einstellungen bei Gliedern unserer Kirchgemeinden als auch zunehmende antichristliche Ressentiments und Vorfälle von Seiten Rechtsextremer. Die Demokratie ist nach christlicher Überzeugung die beste aller Gesellschaftsformen.“

14. SEPTEMBER 2011 - FRIEDRICH-VON-BODELSCHWINGH-KIRCHENGEMEINDE, LÜBECK

Laudatio anlässlich der Verleihung des Wissenschaftspreises der Stadt Kiel an Frau Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong

Sehr verehrte Frau Stadtpräsidentin, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Frau Professorin Pohl-Patalong! I Es ist mit eine doppelte Freude, hier heute sprechen zu dürfen, wenn Sie, liebe Frau Frau Pohl-Patalong, den Wissenschaftspreis der Stadt Kiel verliehen bekommen. Es ist mir als Theologe eine Freude, weil damit dieser Preis – meines Wissens – zum ersten Mal verliehen wird an eine Theologin, an Sie als ein Mitglied der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Das empfinde ich auch als eine Auszeichnung und Würdigung der Theologie im Konzert der Wissenschaften ganz allgemein und der Theologie hier vor Ort im Besonderen. Da passiert ganz offensichtlich etwas bei den Theologinnen und Theologen an der Universität Kiel, das als preisverdächtig wahrgenommen wird und das beurteilt wird als preiswürdig. Und dabei geht es um einen Wissenschaftspreis, der eben nicht ausgelobt wird von Theologen und Theologinnen für Theologinnen und Theologen – sondern es geht um den Wissenschaftspreis der Stadt Kiel. Die Theologie als Wissenschaft gilt also als preisverdächtig und als preiswürdig vor einem, wenn ich mich so ausdrücken darf, ganz weltlichen Forum, der Stadt Kiel. Das empfinde ich als außergewöhnlich und das finde ich als Theologe natürlich wunderbar!

26. JUNI 2011 - KIEL

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